Begriffsbestimmungen
Um in der CNC-Technik Verwechslungen in der Begrifflichkeit der Abkürzungen zu vermeiden, werden wir nun die wichtigsten Abkürzungen in diesem Kapitel noch einmal genauer erläutern.
Lernziele
Nach dem Durcharbeiten des Kapitels können Sie
- Fachbegriffe wie NC, CNC, DNC, CAD, CAM und WOP erklären,
- die Anwendungen dieser Fachbegriffe beschreiben.
NC – Numerical Control
Der „NC-Sammelbegriff“ steht für alle mit Zahlen gesteuerten Geräte.
NC-Steuerungen besitzen, im Gegensatz zu CNC-gesteuerten Maschinen, keine Speichermöglichkeiten, d. h. für jedes zu fertigende Teil muss der Datenträger gelesen werden, z. B. Lochstreifentechnik. NC-gesteuerte Maschinen werden heute in modernen Fertigungsbetrieben fast nicht mehr zu finden sein.
CNC – Computerized Numerical Control
Bei CNC-Steuerungen berechnet ein Computer aus angegebenen Daten die entsprechenden Maschinenbewegungen. Auch bieten CNC-gesteuerte Maschinen die Möglichkeit, direkt an der Steuerung Programme zu ändern bzw. zu speichern. Dies ist ein wesentlicher Vorteil zu NC-gesteuerten Maschinen.
DNC – Direct Numerical Control
DNC steht für Direct Numerical Control und bezeichnet ein System, bei welchem mehrere CNC-Maschinen mittels Datenleitungen an einem sogenannten DNCRechner (Fertigungsleitrechner) angeschlossen sind.
Im Wesentlichen hat ein DNC-System die Hauptaufgabe, die zentrale Verwaltung von CNC-Programmen auf einem Fertigungsleitrechner zu realisieren. Weiterhin sollte die Übernahme und Verwaltung der Werkzeugdaten dieses System kennzeichnen. Das DNC-System muss auch die Übertragung der CNC-Programme und der Werkzeugdaten und umgekehrt in hoher Geschwindigkeit und zuverlässig übertragen. Nicht zuletzt sollte es auch möglich sein, mit diesem System Betriebs- und Maschinendaten zu erfassen.
CAD-/CAM-Systeme
Durch Verwendung von CAD-Systemen (CAD = Computer Aided Design = computerunterstützte Konstruktion) mit integrierten CAM-Bausteinen (CAM = Computer Aided Manufacturing = rechnerunterstützte Fertigung) können die notwendigen CNC-Programme für die jeweilige Steuerung sofort erzeugt werden. Diese Programmierverfahren werden hauptsächlich für die Fertigung von komplizierten 3DBauteilen, also wenn drei bis fünf Achsen gleichzeitig bewegt werden müssen, eingesetzt.
WOP (Werkstattorientierte Programmierung)
Werkstattorientierte Programmierverfahren arbeiten mit „grafischen Benutzeroberflächen“. Die notwendigen Informationen werden grafisch-interaktiv eingegeben. Werkstückgeometrie und Bearbeitungsablauf sind vorerst voneinander getrennt. Nach der Beschreibung des Werkstückes folgt die Planung der Bearbeitung mit den entsprechenden technologischen Informationen. Solche Systeme orientieren sich an folgenden Kriterien:
- Einheitliche Benutzeroberfläche für die verschiedenen Fertigungsverfahren
- Steuerungsunabhängige Programmierung
- Grafische Eingabe
- Grafisch-dynamische Simulation des Bearbeitungsprozesses
- Einheitliches System für Werkstatt und Arbeitsvorbereitung
- Strikte Trennung von Geometrie und Bearbeitungsablauf sowie Technologie (Drehen oder Fräsen)
Viele Steuerungen beinhalten mittlerweile die grafische Programmierung und erleichtern so die Arbeit des Facharbeiters.
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