Graphisch unterstütztes Programmieren mit ShopMill und ShopTurn – Teil 10

Nachdem wir das letzte Konturelement programmiert haben, übernehmen wir die komplette Kontur mit dem Softkey  in den Arbeitsplan. Nun ist die Kontur abgeschlossen. Der Arbeitsplan sieht nun folgendermaßen aus:

Abb. 3.102: Arbeitsplan ergänzt

Um den Abspanvorgang einzuleiten, müssen nach Eingabe der Kontur die Abspanbedingungen definiert werden. Dies wird durch Betätigen des Softkeys „Kontur drehen“ auf der horizontalen Softkeyleiste und anschließend durch betätigen des Softkeys „Abspanen“ auf der vertikalen Softkeyleiste realisert. Es öffnet sich folgende Eingabemaske:

Abb. 3.103: Abspanen

Hier werden das Werkzeug, die Abspanrichtung, die Außenbearbeitung, die Bearbeitungsrichtung, die Zustelltiefe und das Schlichtaufmaß eingegeben. Als Erstes wählen wir das richtige Werkzeug für unsere Schruppbearbeitung, laut Arbeitsplan, anhand der Werkzeugliste aus. Führen Sie diesen Vorgang bitte selbstständig aus. Anschließend geben wir den Vorschub und die Schnittgeschwindigkeit ein. Achten Sie auf die richtige Auswahl, die Sie mit der Taste „Select“ treffen können. Bei der Bearbeitung wählen wir das Symbol für die Schruppbearbeitung . Des Weiteren wird hier die Rohteilbeschreibung gewählt (Zylinder, Aufmaß, Kontur). Da bei dieser Kontur keine Hinterschnitte vorhanden sind, kann das Feld Hinterschnitte auf nein belassen werden. Übernehmen Sie die vorgegebenen Werte und Einstellungen in Ihre Eingabemaske und anschließend mit dem Softkey „Übernahme” in den Arbeitsplan.

Nachdem die Schruppbearbeitung abgeschlossen ist, führen wir mit der gleichen Kontur eine Schlichtbearbeitung durch. Hierfür wählen wir wieder den Softkey „Kontur drehen“ auf der horizontalen Softkeyleiste aus. Anschließend wählen wir über den Softkey „Abspanen“ auf der vertikalen Softkeyleiste die gleichnamige Funktion aus. Die Kontur wird mit dem Werkzeug A_SCHLICHT_35_0.3 geschlichtet. Dazu wird das Werkzeug aus dem Magazin geladen. Nach dem Anpassen der Technologiedaten wird nun die Bearbeitung mit der Taste „Select“ oder durch Anklicken auf Schlichten  umgeschaltet.

Übernehmen Sie nun folgende Eingabe für die Schlichtbearbeitung in die Eingabemaske und in den Arbeitsplan.

Abb. 3.104: Schlichtbearbeitung

Nach Übernahme des Arbeitsschrittes in das ShopMill-Programm sollte der Arbeitsplan nun so aussehen.

Abb. 3.105: Arbeitsplan ergänzt

Zum Überprüfen des Arbeitsplanes wird dieser nun mit der Simulationsfunktion unserer Drehmaschine mit angetriebenem Werkzeug simuliert. Folgende Abbildungen können als Kontrolle herangezogen werden:

Abb. 3.106: Simulation

Abb. 3.107: 3-D-Ansicht

Im Folgenden wird der Gewindefreistich mit dem bereits eingeschwenkten Schlichtwerkzeug erstellt.

Abb. 3.108

Die Funktion zur Erstellung des Gewindefreistiches finden wir mit betätigen des Softkeys „Drehen“ auf der horizontalen Softkeyleiste, danach auf der vertikalen Softkeyleiste den Softkey „Freistich“ und abschließend den Softkey „Freistich Gewinde“.

Falls das Schlichtwerkzeug noch nicht im Arbeitsschritt gewählt ist, muss es jetzt eingesetzt werden. Die technologischen Daten werden eingegeben, des Weiteren wird auf die Bearbeitung Schruppen/Schlichten  umgestellt. Die Freistich-Lage wird gewählt. Übernehmen Sie folgende Daten und Einstellungen zuerst in die Eingabemaske und anschließend mit dem entsprechenden Softkey in den Arbeitsplan ihres ShopMill-Programmes.

Abb. 3.109: Freistich Gewinde

Der ergänzte Arbeitsplan Ihres ShopMill-Programmes sieht nach korrekter Übernahme dieses Arbeitsschrittes wie folgt aus:

Abb. 3.110: Arbeitsplan ergänzt

Im Folgenden wird das Gewinde erstellt.

Abb. 3.111

Die Funktion zur Definition eines Gewindes erscheint, wenn der Softkey „Drehen“ auf der horizontalen Softkeyleiste betätig wird und anschließend „Gewinde“ sowie „Gewinde längs“ auf der vertikalen Softkeyleiste angewählt werden. Es öffnet sich die Eingabemaske für den Gewindedrehzyklus, den Sie in ähnlicher Weise schon in Lehrbrief 3 kennengelernt haben.

Als Erstes wird das Gewindewerkzeug A_GEWINDE_METR in die Eingabemaske eingesetzt. Im Eingabefeld P können folgende Eingaben gemacht werden:

  • Steigung des Gewindes in mm/U

  • Steigung des Gewindes in inch/U

  • Gänge/inch

  • Modul

Das Umschalten auf die jeweiligen Auswahlmöglichkeiten erfolgt mit der Taste „Select“. Mit den folgenden Eingaben wird das Gewinde geometrisch definiert. Achten Sie auch hier auf die richtigen Eingaben der Maße und die richtigen Einstellungen der jeweiligen Eingabemöglichkeiten. Übernehmen Sie die getätigten Eingaben anschließend in den Arbeitsplan des ShopMill-Programms.

Abb. 3.112: Gewinde längs

Der ergänzte Arbeitsplan mit der Gewindeherstellung sieht an dieser Stelle wie folgt aus:

Abb. 3.113: Arbeitsplan ergänzt

Im letzten Arbeitsgang werden nun die beiden Einstiche erstellt.

Abb. 3.114: Einstiche erstellen

Auch diese Einstiche finden wir unter dem Softkey „Drehen“ auf der horizontalen Softkeyleiste. Anschließend betätigen Sie den Softkey „Einstich“ auf der vertikalen Softkeyleiste. Auch diesen Herstellerzyklus kennen Sie in ähnlicher Weise bereits aus den Übungsaufgaben vorangegangener Lehrbriefe. Deshalb an dieser Stelle nur eine kurze Wiederholung. Als Erstes wechseln wir das Werkzeug STECHER_2.0 laut Einrichteblatt in der Eingabemaske für die Einstiche. Mit den folgenden Eingaben werden die beiden Einstiche geometrisch definiert. Achten Sie hierbei auf die richtige Eingabe der Maße mit den richtigen Einstellungen, im besonderen auf das Aktivieren des Softkeys für die Einstichform 2 (blau eingefärbter Softkey auf der vertikalen Softkeyleiste). Übernehmen Sie folgende geometrischen Werte und Einstellungen in die Eingabemaske und anschließend in den Arbeitsplan.

Abb. 3.115: Einstich 2

Hier noch ein besonderer Hinweis:

Wird bei der Einstich-Anzahl N der Wert 1 ein- gegeben, wird das Feld P (Abstand der Einstiche) ausgeblendet.

Das fertige ShopMill-Programm und der Arbeitsplan sehen nun folgendermaßen aus:

Abb. 3.116: Arbeitsplan ergänzt

Simulieren Sie nun das fertige Programm mit der Drehmaschine mit angetriebenem Werkzeug in SinuTrain. Folgende Abbildung soll für Sie als Kontrolle das fertige Werkstück zeigen.

Abb. 3.117: Simulation

Abb. 3.118

Herzlichen Glückwunsch, das erste Drehteil haben Sie nun mithilfe der grafisch unterstützen Programmierung erfolgreich bewältigt.