Graphisch unterstütztes Programmieren mit ShopMill und ShopTurn – Teil 5

Achten Sie bei der Erstellung der einzelnen Geraden auf die richtige Wahl des Vorschubes (Eilgang oder Vorschubwert in mm/min). Eine weitere Besonderheit ist die richtige Anwahl der Werkzeugradiuskorrektur bei der Fertigbearbeitung. Mit dem jetzigen Kenntnisstand stellt diese Aufgabe für Sie kein Problem mehr dar. Simulieren Sie nun das bisher erstellte ShopMill-Programm auf bereits bekannte Art und Weise. Als Kontrolle, ob Sie alles richtig gemacht haben, stehen Ihnen folgende Bilder der durchgeführten Simulation zur Verfügung.

Abb. 3.28: Simulation Übung 22 3-D-Ansicht

Abb. 3.29: Simulation Übung 23 Draufsicht

Hier noch ein Tipp. Sollten Sie einen Satz falsch programmiert haben und Sie wollen diesen löschen, dann gehen Sie folgendermaßen vor:

  • Markieren Sie zuerst den Satz, den Sie löschen möchten mit den entsprechenden Pfeiltasten Ihrer PC-Tastatur oder mit einem Doppelklick.
  • Betätigen Sie nun den Softkey „Ausschneiden“ auf der vertikalen Softkeyleiste. Nun müsste der markierte Satz gelöscht sein.

Im nächsten Arbeitsschritt werden laut Arbeitsplan alle Bohrungen zentriert. Dies realisieren wir mit den nun folgenden Eingaben in ShopMill. Analysieren wir noch einmal die einzelnen Bohrbilder, die wir herstellen sollen. Zur Verdeutlichung hier noch einmal eine schematische Darstellung der Bohrungen unseres Werkstückes.

Abb. 3.30: Bohrungen zentriert

Da alle Bohrungen denselben Senkdurchmesser von 11 mm aufweisen, müssen wir nur die Referenzebene der einzelnen Bohrungen betrachten. Auf der Referenzebene von 0 mm, also auf der Werkstückoberfläche, liegen die 4 Gewindebohrungen M10. Diese können über die Funktion „Positionen“ programmiert werden. Der Lochkreis mit den 6 Bohrungen Ø 10 mm wird über die Funktion „Lochkreis“ und die zwei einzelnen Bohrungen, ebenfalls mit Ø 10 mm, werden auch mit der Funktion „Positionen“ programmiert. Diese Bohrungen, der Lochkreis und die 2 einzelnen Bohrungen, liegen auf der Referenzeben von -10 mm. Wie dies programmiert wird, werden wir jetzt gemeinsam in folgenden Arbeitsschritten erarbeiten. Zunächst betätigen wir auf der vertikalen Softkeyleiste den Softkey „Bohren“ und anschließend auf der vertikalen Softkeyleiste den Softkey „Zentrieren“.

Abb. 3.31: Programmierschritte

Es öffnet sich das Eingabefenster für das Zentrieren. Zuerst wechseln wir nun das Zentrierwerkzeug durch Betätigen des Softkeys „Werkzeug auswählen“. Danach können wir aus der Werkzeugliste das Werkzeug ANBOHRER_12 markieren und über den Softkey „OK“ das Werkzeug auswählen. So gelangen Sie zur Eingabemaske, mit welcher Sie die Zentrierbohrungen parametrieren.

Übernehmen Sie nun nach folgender Abbildung die Werte in die Eingabemaske. Achten Sie besonders auf die richtige Einheit bei Vorschub und auf die richtige Auswahl bei der Drehzahl. Die Auswahl erfolgt wie gewohnt über die „Select“- Taste“. Eine weitere Besonderheit ist die Auswahl für den Durchmesser der Senkung oder alternativ die Spitze. Wir wählen für unsere Übungsaufgabe den Durchmesser aus und geben hier den anzufertigenden Senkdurchmesser von 11 mm an.

Abb. 3.32: Zentrieren

Übernehmen Sie nun die Eingaben mit dem Softkey „Übernehmen“ und es wird folgender Arbeitsplan im ShopMill-Programm generiert.

Abb. 3.33: Arbeitsplan ergänzt

Nun programmieren wir die einzelnen Positionen der Bohrbilder laut der Zeichnungsanalyse. Beginnen wir mit den vier Gewindebohrungen M10. Wie bereits bei der Analyse besprochen, werden wir dies über die Funktion „Positionen” realisieren. Dazu betätigen wir wiederum auf der horizontalen Softkeyleiste den Softkey „Bohren“. Anschließend betätigen wir auf der vertikalen Softkeyleiste den Softkey „Positionen“.

Abb. 3.34: Bohrbildpositionen

Danach wählen wir die Position für die Bohrungen über den Softkey aus.

Abb. 3.35: Position für Bohrungen

Nachdem wir die entsprechende Funktion ausgewählt haben, schalten wir über den Softkey „Alternativ“ auf die Funktion Gitter um. Anschließend definieren wir die entsprechenden Parameter. Z0 definiert die Koordinate der Referenzebene. In unsere Übung liegt die Referenzebene auf der Werkstückoberfläche. Wir programmieren demnach für Z0 den Wert 0. Die Koordinaten für X0 und Z0 bestimmen die Koordinate für die erste Bohrung.

Abb. 3.36: Funktion Gitter

Wir beginnen mit der Bohrung links unten. Deshalb programmieren wir in der X- Achse für X0 den Wert -65 und in der Y-Achse für Y0 den Wert -40. Die restlichen drei Bohrungen geben wir bei den entsprechenden Parametern der X-Achse und Y-Achse in absoluter Maßangabe ein. Übernehmen Sie die Koordinaten aus vorheriger Abbildung.

Übernehmen Sie diese wie gewohnt mit dem Softkey „Übernehmen“ in den Arbeitsplan. Der Arbeitsplan sieht bei richtiger Durchführung dann so aus:

Hinweis: Die Nummerierung der Positionsmuster (hier 003: Positionen) in Ihrem Arbeitsplan, kann von der Nummerierung in den folgenden Abbildungen evtl. abweichen!

Abb. 3.37: Arbeitsplan ergänzt

Als Nächstes programmieren wir die Koordinaten des Lochkreises. Die Funktion für die Programmierung des Lochkreises finden wir ebenfalls durch betätigen der Softkeys „Bohren“ und anschließend „Positionen“.

Abb. 3.38: Lochkreis programmieren

Nachdem wir im entsprechenden Menü angekommen sind, wählen wir über den

Softkey  die Funktion Lochkreis aus. Danach definieren wir die entsprechenden Parameter. Z0 definiert die Koordinate der Referenzebene. In unserer Übung liegt die Referenzebene auf Z-10. Wir programmieren demnach für Z0 den Wert -10. Die Koordinaten für X0 und Y0 bestimmen den Mittelpunkt des Lochkreises.

Da der Mittelpunkt des Lochkreises direkt auf dem Werkstücknullpunkt liegt, programmieren wir für X0 und Y0 jeweils den Wert 0 in absoluter Maßangabe. Der Parameter „R” definiert den Radius des Lochkreises. Der Radius des Lochkreises in unserer Übungsaufgabe beträgt 20 mm. Der Parameter N legt die Anzahl der Bohrungen im Vollkreis fest. In unserem Beispiel sind dies 6 Bohrungen. Das Feld Positionieren legt fest, wie die Bohrungen innerhalb des Bohrbildes angefahren werden. Liegen die Bohrungen z.B. in einer Kreisnut, darf die Positionierung Gerade nicht verwendet werden, da dann eine Konturverletzung entstehen würde. Folgende Positionierungen sind möglich:

Abb. 3.39: Positionieren

Auf der linken Darstellung wird auf einer Geraden und in der rechten Darstellung auf einem Kreis positioniert.

Übertragen Sie die Werte in die Eingabemaske und übernehmen Sie diese auf gewohnte Art und Weise in den Arbeitsplan. Der Arbeitsplan sieht nach der Programmierung des Lochkreises somit folgendermaßen aus:

Abb. 3.40: Arbeitsplan ergänzt

Nachdem wir nun die Gewindebohrungen und den Lochkreis programmiert haben, fehlen nur noch die 2 übrig gebliebenen Bohrungen. Diese beiden Bohrungen programmieren wir mit der Funktion Positionen. Die Funktion für die Programmierung dieser Positionen finden wir ebenfalls durch Betätigen der Softkeys „Bohren“ und anschließend „Positionen“.

Abb. 3.41: Bohr-Positionen

Nachdem wir im entsprechenden Menü angekommen sind, wählen wir über den Softkey  die Funktion Positionen aus. Anschließend schalten wir über „Select-Taste“ auf die Funktion rechtwinklig um. In diesem Menü können bis zu 8 Bohrungen programmiert werden. Wir definieren nun die entsprechenden Parameter. Z0 definiert die Koordinate der Referenzebene. In unserer Übung liegt die Referenzebene auf Z-10. Wir programmieren demnach für Z0 den Wert -10.

Die Koordinaten X0 und Y0 bestimmen die Lage der ersten Bohrung. Wir programmieren hierfür in der X-Achse den Wert -50 und in der Y-Achse den Wert 0. Die zweite Bohrung liegt demnach in X bei 50 mm und in Y ebenfalls auf Lage des Werkstücknullpunktes von 0 mm.

Übertragen Sie die Werte in die Eingabemaske und übernehmen Sie diese auf gewohnte Art und Weise in den Arbeitsplan. Der Arbeitsplan sieht nach der Programmierung des Lochkreises somit folgendermaßen aus:

Abb. 3.42: Arbeitsplan ergänzt