Lektion Fortschritt:

Situationsaufgabe

Ein eigentümergeführtes mittelständisches Unternehmen der Maschinenbauindustrie mit vorhandenem Betriebsrat gliedert sich in die Geschäftsbereiche Hydraulische Anlagen und Elektronik. In den letzten Jahren ist das Unternehmen sehr stark gewachsen. Es wird an zwei Standorten jeweils die gesamte Produktpalette produziert.

Im Ergebnis einer Marktstudie ist vorgesehen, die Geschäftsfelder des Unternehmens zu optimieren und mittelfristig stärker auf das Kerngeschäft „Hydraulische Anlagen“ auszurichten.

Dem Eigentümer als Geschäftsführer unterstehen die beiden Produktionsleiter Hydraulik und Elektronik, ein Leiter für Marketing und Vertrieb und ein Leiter Qualitätsmanagement. Ebenso gehören die kaufmännischen Abteilungen in den Aufgabenbereich des Geschäftsführers.

Die Führungskultur im Unternehmen ist recht unterschiedlich. Der Produktionsleiter Hydraulik verlangt, dass seine Anordnungen strikt befolgt werden. Großen Wert legt er auf Kontrolle. Der Produktionsleiter Elektronik gilt als guter Vorgesetzter. Er ist ein überzeugter Verfechter von Ergebnisberichten bzw. des Führens mit Zielvereinbarungen.

Mit dem Abschluss als Berufspädagoge/-in sind  Sie  in  der  Personalabteilung  des Unternehmens als Leiter des Bereiches Aus- und Weiterbildung eingesetzt worden. In dieser Stellung sind Sie zuständig für die insgesamt 1.350 Mitarbeitende einschließlich 45 Auszubildender. Sie haben einen regelmäßigen Kontakt zur Geschäftsleitung sowie zum Betriebsrat.

Die Unternehmensführung beauftragt Sie, für die nächsten drei bis fünf Jahre eine Personalstrategie zu entwerfen, die das Unternehmensziel „Marktführerschaft mit hoher Qualität“ berücksichtigt.

Stellen Sie ausführlich dar, von welchen Grundüberlegungen Sie für die Erreichung dieser Zielsetzung ausgehen werden und welche Fragestellungen Ihren Überlegungen zugrunde liegen.

Die Geschäftsleitung sieht es als dringlich an, den „Kontinuierlichen Verbesserungsprozess“ (KVP) stärker als bisher für die Optimierung der Arbeitsprozesse und somit als Teil der internen strategischen Ausrichtung in den nächsten Jahren zu forcieren. Um die 1.350 Mitarbeiter für dieses Vorhaben zu sensibilisieren, sollen Sie ein Konzept für eine unternehmensinterne Weiterbildung zum Thema „Kontinuierlicher Verbesserungsprozess“ erarbeiten. Im Verlaufe der nächsten fünf Jahre sollen den beteiligten Mitarbeitenden unterschiedliche Möglichkeiten dieser Weiterbildung angeboten werden.

Beschreiben Sie in groben Zügen Ihre Vorgehensweise bei der Planung dieses Vorhabens und dessen Vermarktung.

Im vergangenen Jahr wurden in Ihrem Unternehmen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Vertriebs und der Administration im Zusammenhang mit der Einführung eines neuen Betriebssystems geschult. Die hierfür eingerichtete Hotline berichtet von einer Häufung von Rückfragen zum neuen Betriebssystem. Es muss festgestellt werden, dass die Umsetzung des Gelernten nicht im erwünschten Maße erfolgte bzw. möglich ist.

Zeigen Sie auf, wie mit Hilfe von begleitenden Controlling Maßnahmen, solche negativen Entwicklungen verhindert werden können.

Zur Verbesserung des Einsatzes von flexiblen Arbeitskräften (Springer) für einfache Montagetätigkeiten wollen Sie ein Förderprogramm in die Wege leiten und auch Fördermittel der Bundesagentur für Arbeit hierfür gewinnen.

1. Beschreiben Sie, wie nach Ihrer Meinung ein solches Förderprogramm aussehen müsste.

2. Erläutern Sie, wie Sie vorgehen wollen, um die Möglichkeiten der Akquisition von Fördermitteln erfolgreich einzusetzen?

In diesem Zusammenhang werden Sie als Leiter Aus- und Weiterbildung beauftragt, in der nächsten Sitzung der Führungskräfte einen Vortrag zu halten über die „Notwendigkeit der langfristigen Qualitätssicherung – insbesondere die Möglichkeiten einer internen Qualitätssicherung für betriebliche Bildungsprozesse“.

Erarbeiten Sie ein Kurzkonzept für Ihren Vortrag.

In den Leitlinien Ihres Unternehmens ist unter anderem für Führungskräfte Folgendes formuliert:

„Für den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens und die Sicherung der Arbeitsplätze ist insbesondere auch eine vertrauensvolle und wirksame Zusammenarbeit aller Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erforderlich.

Sie setzt voraus, dass alle Mitarbeiter/-innen nach gleichen Grundsätzen handeln und behandelt werden. Grundlage hierfür ist das kooperative Führen selbstständiger Mitarbeiter/-innen.

Das heißt: Alle Mitarbeiter sind unabhängig von ihrer Stellung im Unternehmen entsprechend ihrer Zuständigkeit an der Zielsetzung, der Vorbereitung von Entscheidungen, der Planung von Maßnahmen sowie durch Übertragen von Aufgaben und Befugnissen verantwortlich zu beteiligen. Dadurch soll erreicht werden, dass Zielsetzungen, Entscheidungen und Maßnahmen im Unternehmen auch von den Mitarbeitern getragen und deren Initiative und Engagement gefördert werden.

Alle Führungskräfte sind verpflichtet, diese Grundsätze unter Beachtung der gesetzlichen, tariflichen und betrieblichen Regelungen zu verwirklichen.“

Da es in Ihrem Unternehmen diesbezüglich offensichtlich kein einheitliches Handeln gibt, wurden Sie ergänzend zu den geplanten Workshops mit der Aufgabe betraut, bis zum Ende des zweiten Quartals dieses Jahres einen Flyer für Führungskräfte zu entwickeln. Skizzieren Sie, mit welchen thematischen Abschnitten Sie die o. g. Grundsätze für das Führungspersonal transparent machen wollen.
Um zu verhindern, dass die personellen Engpässe im Vertrieb und im ITBereich auf das Betriebsklima durchschlagen, muss die Personalbedarfsplanung und die Personalbeschaffungsplanung zügig zum Abschluss gebracht werden. Welche rechtlichen Bestimmungen müssen Sie bei möglichen Neu- oder Umbesetzungen berücksichtigen?

Der neue IT-Verantwortliche bringt aus seiner vorherigen Arbeitsstelle viele Ideen mit, die Sie veranlassen, das Thema Innovationsförderung verstärkt im Unternehmen zu verankern.

Erläutern und begründen Sie, wie Sie vorgehen werden, um alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Umsetzung der Innovationsförderung mit ins Boot zu holen?