Lektion Fortschritt:

Arbeitsprozessorientierung

Ziel der beruflichen Ausbildung ist es, Nachwuchs für die Arbeit in bestimmten Berufen zu gewinnen. Dieser Nachwuchs muss im Rahmen der Ausbildung die nötigen Kenntnisse und Fertigkeiten erwerben, um in den typischen Tätigkeitsfeldern handlungsfähig und problemlösefähig zu sein.

Die Tätigkeiten, in denen die Auszubildenden später arbeiten werden umfassen meist einen Kernprozess, den sogenannten Arbeitsprozess.

Die Inhalte und Aufgaben, die Auszubildende innerhalb Ihrer Ausbildung erhalten und durchführen, sollten möglichst an diesen Arbeitsprozessen orientiert sein.

Reale Arbeitsprozesse werden digitaler

Eine starke Orientierung der Ausbildung an realen Arbeitsprozessen verstärkt den Bedarf von Digitalität in der Ausbildung. Neben den methodisch-didaktischen Potenzialen, die sich durch den Einsatz digitaler Medien ergeben, ergeben sich also durch den Einsatz digitaler Werkzeuge auch Potenziale, Auszubildende realitätsnäher auf die künftigen Tätigkeiten vorzubereiten.

Die immer stärkere Digitalisierung in den Arbeitsprozessen wird immer häufiger auch in überarbeiteten / modernisierten Ausbildungsordnungen abgebildet.

Besonders sind diese Veränderungen zum Beispiel im Rahmen der (Teil-) Novellierung der industriellen Metall- und Elektroberufe (2018) zu erkennen:

Aber auch die Modernisierung der IT-Berufe (2020) zeigt, dass selbst vorab schon sehr digitale Umfelder immer veränderungsbereiter werden müssen:

Auch die “umgebenden” Prozesse werden digitaler

Digitales in die Arbeitsprozesse und ihre Vermittlung einfließen zu lassen ist nicht nur sinnvoll, sondern wie oben erwähnt oft auch verpflichtend (siehe z. B. Ausbildungsordnungen).

Gleichzeitig verändern sich aber auch die Prozesse, die nicht direkte Kern-Arbeitsprozesse sind. Auch diese werden digitaler. Als Beispiel seien Kommunikationsprozesse genannt.

Auch diese “Begleitprozesse” sind künftig nicht mehr nice-to-have, sondern must-have!

Für die berufliche Bildung wurden dafür vier neue Standardberufsbildpositionen entwickelt, die künftig für jeden neu entwickelten oder modernisierten Beruf verpflichtend sind.

Dazu ein informatives Grußwort vom BIBB-Präsidenten Professor Friedrich Hubert Esser und zwei Videos, die auf die Standardberufsbildposition “Digitalisierte Arbeitswelt eingehen:

TIPP:

Probieren Sie doch an dieser Stelle die Strukturlegetechnik mit einem Ihrer typischen Arbeitsprozesse aus. Nutzen Sie dazu z. B. den Microsoft Planner (in Teams integriert), TaskCards oder Padlet (Die Beschreibung finden Sie im Modul “Kreativität entfalten”/ “Kreativität & Medienkompetenz”