3. Lernende beurteilen und prüfen, Kompetenzen feststellen
Liebe/r ,
willkommen beim dritten Modul.

Linkliste der Lehrbriefe 1-4
Hier finden Sie alle Links, die in Ihren Lehrbriefen ebenfalls zu finden sind. Einige Links aus den Lehrbriefen sind nicht mehr aktuell, weshalb diese in den untenstehenden Listen aktualisiert wurden.
Falls Sie etwas näher recherchieren möchten, können Sie hier den entsprechenden Link finden und herauskopieren.
Das Kreuz mit der Prüfung
“Die Hamburger Clive Hewlett und Andreas Kahl-Andresen von der Behörde für Schule und Berufsbildung plagen große Zweifel, ob in Deutschland richtig geprüft wird. Sie verdeutlichen das an einem Beispiel: der Prüfung eines Piloten. Sicherlich sei es kostengünstiger, auf Flugzeug, Prüfer und Fluglehrer zu verzichten und stattdessen einen Aufsatz oder gar einen Multiple-Choice-Test über das Führen eines Flugzeugs schreiben zu lassen. Aber das wäre nicht valide, da sich so nicht herausfinden ließe, ob jemand wirklich ein Flugzeug fliegen kann. Anders ausgedrückt: der Nutzen derartiger Prüfungsformen ist zweifelhaft.” Quelle
Materialien
- Dokumentation
- Stellungnahme
- Leitfaden zur Beschreibung von Lernergebniseinheiten
- Hinweise zur Formulierung von Lernergebnissen für die Taxonomie Tabelle
Ein Instrument zur Selbsteinschätzung und beruflichen Entwicklung für
- berufstätige Mütter und Väter
- an Weiterbildung Interessierte
- Berufsrückkehrer/-innen
Eine Dokumentation und ein Vortrag.
- Vorbereitungspapier für die handwerksinterne Diskussion
- Dissertation (FB Psychologie Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt a. M.)
Literaturtipp
Verfahren der Kompetenzfeststellung jenseits der traditionellen Formen von Prüfung und Zertifizierung werden in der betrieblichen Praxis zunehmend nachgefragt. Damit gewinnt die Frage an Bedeutung, welchen Beitrag die Berufsbildungsforschung zur Entwicklung valider und zugleich praktikabler
Verfahren leisten kann.
Die Betriebe sind als Akteure in der beruflichen Bildung an der Feststellung von Kompetenzen maßgeblich beteiligt. Als Nachfrager auf dem Arbeitsmarkt sind sie auf die Zuverlässigkeit und Aussagefähigkeit von Kompetenzfeststellungen angewiesen.
Die Beiträge des vorliegenden Bandes tragen zur Klärung der theoretischen Grundlagen bei, sichten den erreichten Status quo der Kompetenzfeststellung im Betrieb und zeigen praktikable Lösungen ebenso auf wie offene Fragen.Dieter Münk, Eckart Severing (Hrsg.): “Theorie und Praxis der Kompetenzfeststellung im Betrieb – Status quo und Entwicklungsbedarf. Schriften zur Berufsbildungsforschung der Arbeitsgemeinschaft Berufsbildungsforschungsnetz (AG BFN). Band 7,” Hrsg. BIBB, 26,90 EUR, Bestell-Nr. 111.028, W. Bertelsmann Verlag, Bielefeld 2009
Kompetenzfeststellung, Leistungsmessung
Eignung von Kompetenzfeststellungsverfahren in der beruflichen Nachqualifizierung
“Die in diesem Bericht zusammengefassten Ergebnisse sollen dazu beitragen, die Diskussion um die Eignung von Kompetenzfeststellungsverfahren und die dazu erforderlichen Voraussetzungen voran zu bringen und die geforderte Transparenz in diesem Bereich zu verbessern.” Zum Bericht
Praxis der Notengebung – Probleme, Erfordernisse und Möglichkeiten aus pädagogisch-psychologischer Sicht
“Eine der zentralen professionellen Anforderungen an Lehrkräfte ist zweifellos die Beurteilung schulischer Leistungen. Ungeachtet mannigfaltig diskutierter Alternativen kommt dabei der herkömmlichen Benotung von schriftlichen und mündlichen Lernergebnissen nach wie vor ein erheblicher Stellenwert in der alltäglichen Unterrichtspraxis zu. Obschon die typischen Einschränkungen ihrer psychometrischen Güte seit längerem bekannt sind… ” Zum Bericht
Projektarbeiten
Projektarbeiten:
“Abschließende Evaluierung eines innerbetrieblichen Einführungstrainings unter Einsatz zu entwickelnder Prüfungs- und Kompetenzentwicklungsverfahren” IHK-geprüft: 99 Punkte
“Planung, Erarbeitung, Durchführung sowie Evaluierung einer Zwischenprüfung” IHK-geprüft: 81 Punkte
Projektdokumentation
Hier finden Sie eine Kurzübersicht der Projekte in Modul 3.
Aufgabe 1: Lehrbrief 1
Aufgaben und Wordvorlagen zur Bearbeitung
Aufgabe 1: Gesetze und Bestimmungen zum Prüfungswesen
Im Folgenden sollen Sie Ihr Wissen zum Thema Prüfungsrecht in der beruflichen Ausbildung noch einmal „zusammenkramen“ und auf den Punkt bringen. Argumentieren Sie jeweils mit dem Hinweis auf die entsprechende „Rechtsquelle“! Verwenden Sie die Broschüren „Ausbildung und Beruf“! Recherchieren Sie ggf. auch im Internet!
1. Alle an der beruflichen Bildung Beteiligten, insbesondere die betrieblichen Ausbilder/-innen, die Mitglieder von Prüfungsausschüssen und die mit dem Prüfungswesen befassten Mitarbeiter/-innen der prüfenden Stellen müssen die rechtlichen Vorgaben für Prüfungen kennen und diese in der Ausübung ihrer Aufgaben rechtssicher anwenden können.
- Welche Gesetze und Bestimmungen sind für das Prüfungswesen in der beruflichen Bildung relevant und wer legt diese Gesetze und Bestimmungen jeweils fest
2. Das Berufsbildungsgesetz beschreibt den wesentlichen rechtlichen Rahmen, in dem Prüfungen in der beruflichen Bildung stattfinden. Es wurde 1969 in Kraft gesetzt und im Verlaufe der Jahre in einigen Bereichen aktualisiert. Mit einer vollständigen Neufassung bei gleichzeitiger Integration des Berufsbildungsförderungsgesetzes wurde das neue BBiG 2005 verabschiedet.
- Welche Bildungsbereiche werden durch das BBiG geregelt?
3. Die Grenze zwischen der Berufsausbildung, als der ersten Phase der beruflichen Bildung und der beruflichen Umschulung, ist nicht immer einfach zu bestimmen.
- Welches wesentliche Merkmal muss erfüllt sein, damit eine Zweitausbildung zu einem anerkannten Ausbildungsberuf als Umschulung angesehen wird?
4. In anerkannten Ausbildungsberufen sind Abschlussprüfungen durchzuführen.
- Welcher zentrale Paragraph im Berufsbildungsgesetz legt welche wesentlichen Rahmenbedingungen für die Abschlussprüfung fest?
5. Mit der Reformierung des Berufsbildungsgesetzes in 2005 wurde die Handlungsorientierung ausdrücklich als Ziel der Berufsausbildung und als Ziel der Abschlussprüfung aufgenommen: „Durch die Abschlussprüfung ist festzustellen, ob der Prüfling die berufliche Handlungsfähigkeit erworben hat“.
- Welche Konsequenzen ergeben sich hieraus für die Gestaltung der Prüfung?
6. In den gesetzlichen Dokumenten ist immer die Rede von den so genannten „zuständigen Stellen“.
- Welche Aufgaben übernehmen die zuständigen Stellen?
- Welche Funktion hat der Berufbildungssausschuss?
7. Für die Abnahme der Abschlussprüfungen errichtet die zuständige Stelle Prüfungsausschüsse. Der Prüfungsausschuss kann zur Bewertung einzelner, nicht mündlicher Prüfungsleistungen, gutachterliche Stellungnahmen Dritter, insbesondere berufsbildender Schulen einholen. Im Rahmen der Begutachtung sind die wesentlichen Abläufe zu dokumentieren und die für die Bewertung erheblichen Tatsachen festzuhalten.
- Warum ist die Dokumentation so wichtig?
- Was sollte bei einer Prüfung mindestens dokumentiert werden?
8. Der Prüfungsausschuss besteht aus mindestens drei Mitgliedern. Die Mitglieder müssen für die Prüfungsgebiete sachkundig und für die Mitwirkung im Prüfungswesen geeignet sein.
- Wie setzt sich der Prüfungsausschuss zusammen?
- Von wem werden die Mitglieder berufen?
- Wann ist der Ausschuss beschlussfähig?
- Welcher Prüfer/welche Prüferin ist sachkundig und geeignet?
9. Beschlüsse über die Noten zur Bewertung einzelner Prüfungsleistungen, der Prüfung insgesamt sowie über das „Bestehen“ und „Nicht Bestehen“ der Abschlussprüfung werden durch den Prüfungsausschuss gefasst.
- Was wird bei der Abschlussprüfung genau bewertet? (Was gehört zum Prüfungsgegenstand?)
- Welche Bewertungsspielräume werden den Prüfern zugestanden?
- Inwieweit kann die Bewertung der Prüfer angefochten werden? Was würde im Falle einer gerichtlichen Auseinandersetzung überprüft werden?
10. An der Abschlussprüfung kann nur teilnehmen, wer zu dieser auch zugelassen wurde. Das Berufsbildungsgesetz unterscheidet
- die Zulassung von Auszubildenden zur Abschlussprüfung im Regelfall,
- die Zulassung von Prüflingen, die an einer berufsbildenden Schule oder einer sonstigen Berufsbildungseinrichtung ausgebildet wurden
- die Zulassung zur Abschlussprüfung, bei zeitlich auseinander fallenden Teilen
- die vorzeitige Zulassung von Auszubildenden
- Wer entscheidet über die Zulassung zur Prüfung?
- Was bedeutet Zulassung im Regelfall? Was bedeutet in diesem Zusammenhang „Ausbildungszeit zurückgelegt“ – welcher Termin gilt?
- Wann entspricht ein Bildungsgang an einer berufsbildenden Schule oder einer sonstigen Berufsbildungseinrichtung einer Berufsausbildung?
- Was bedeutet „Abschlussprüfung, bei zeitlich auseinander fallenden Teilen“ und was gilt hinsichtlich der Zulassung?
- Für welche Personengruppen gelten „besondere“ Zulassungsregelungen? Welche Kriterien müssen erfüllt sein? Wer ist an der Entscheidung über vorzeitige Zulassung beteiligt?
- Welche Unterlagen müssen bei der Anmeldung zur Prüfung vorliegen?
11. Prüfungsordnungen regeln die Gestaltung und Durchführung von Prüfungen im jeweiligen Ausbildungsberuf.
- Welche Bestimmungen legt das BBiG fest?
- Durch welche rechtlichen Regelungen werden diese Bestimmungen ergänzt?
- Beschreiben Sie die Regelungen, die für Ihren Ausbildungsberuf festgelegt sind!
12. Ausbildende haben Auszubildende zu Prüfungen freizustellen (§ 15 BBiG).
- Gilt die Freistellungsregelung auch für Wiederholungsprüfungen?
- Welche weiteren Festlegungen trifft das BBiG hinsichtlich der Freistellung?
- Was sagt das Jugendarbeitsschutzgesetz ergänzend zum Thema Freistellung?
Aufgabe 1-12: Vorlage
Aufgabe 2: Lehrbrief 1
Aufgaben und Wordvorlagen zur Bearbeitung
Aufgabe 2: Prüfungsmethoden der Berufspädagogik
Im Folgenden sollen Sie moderne Prüfungsmethoden der Berufspädagogik beschreiben, analysieren und beurteilen.
Hier noch einmal die Übersicht:
Aufgabe: Wählen Sie sich aus der Übersicht jeweils eine Methode aus dem schriftlichen, mündlichen und praktischen Bereich aus. (Sie können auch wahlweise eine umfangreichere kombinierte Methode wählen, wenn alle drei Bereiche durch die Methode abgedeckt sind. Recherchieren und beschreiben Sie die oben aufgeführten Methoden anhand des Rasters. Verwenden Sie für Ihre Recherche die Lernmaterialien, die Ihnen zur Verfügung stehen und suchen Sie ggf. auch Informationen aus dem Internet. Überlegen Sie dabei, wie im Raster (s. Wordvorlage) vorgegeben, welche Vorteile und Nachteile Sie in der Anwendung der einzelnen Methoden sehen.
Aufgabe 2: Vorlage
Aufgabe 1: Lehrbrief 2
Aufgaben und Wordvorlagen zur Bearbeitung
Aufgabe 1: “Blackout/Prüfungsangst”
Nun geht’s richtig „zur Sache“. Sie sollen Lernmedien – rund um das Thema „Prüfungsangst“ – selbst „herstellen“.
Aufgabe: Im Folgenden finden Sie eine Liste von Leitfragen zum Thema „Prüfungsangst“. Ihre Aufgabe ist es nun, dieses Thema mittels einer Präsentation mit Powerpoint oder Mindmap oder in Form eines Lernskripts aufzuarbeiten. Halten Sie sich bei der Bearbeitung an die aufgeführten Leitfragen:
- Wie entsteht Prüfungsangst?
- Welche Auswirkungen kann Prüfungsangst haben?
- Welche Maßnahmen gibt es gegen Prüfungsangst?
- Welche Möglichkeiten hat der Prüfling selbst?
- Welche Möglichkeiten haben Sie als Lernprozessbegleiter/Prüfer?
Hinweis: Benutzen Sie für die Erstellung der Lernmedien MS-Powerpoint bzw. MS-Word. Für das Erstellen eines Mindmaps können Sie entweder den MindManager von mindjet benutzen oder Sie laden sich FreeMind aus dem Internet. FreeMind ist eine Software zum Erstellen von Mindmaps. Die Software ist völlig kostenlos. Wenn Sie eine andere Software benutzen wollen, müssen Sie die Möglichkeit haben, das Ergebnis in ein gängiges Format (z.B. PDF) abzuspeichern.
Mögliche Varianten der Ausarbeitung
Was darf’s also sein: Präsentation, Mindmap oder Lernskript? Hier noch ein paar Hinweise zu den Varianten, aus denen Sie wählen können
Variante 1 – Präsentation
Erstellen Sie zu einem der Themen die Folien nach „lernförderlichen“ Gestaltungskriterien. Schreiben Sie stichwortartig den Sprechtext in die „Notizen“ von Powerpoint, damit ersichtlich wird, was Sie „im Ernstfall“ zu den einzelnen Folien sagen würden. Die Präsentation sollte einen Umfang von etwa 20 Minuten Vortrag abdecken.
Bei der Präsentationserstellung können Sie sich an der folgenden Checkliste orientieren:
- Vergegenwärtigen Sie sich Ihre Zielgruppe! Welches Vorwissen, welche Motivation bringen die Zuhörer über Ihr Thema mit?
- Was genau ist Ihr Thema? Worüber möchten oder müssen Sie reden? Welche Kernaussagen lassen sich formulieren? Was ist das Wesentliche? Was kann weggelassen werden?
- Welche Struktur hat die Präsentation? Können Leitfragen oder Stichworte formuliert werden?
- Wie viel Zeit beanspruchen die einzelnen thematischen Blöcke?
- Wie stellen Sie Ihre Themen zu Beginn vor? Ist die Themenübersicht Bestandteil der Folienpräsentation? Lohnt es sich, die Struktur der Präsentation ggf. auch visuell zu strukturieren?
- Müssen „zusammenfassende“ oder „überleitende“ Folien eingesetzt werden?
- Wie ist das Verhältnis von Text auf der Folie und Informationsgehalt? Kann ggf. irrelevanter Text noch weggelassen werden? Wie muss der Text gegliedert werden?
- Welche Gestaltung ist für die Präsentation angemessen? (Schrift, Farbgebung, Hintergrund, Grafiken, Symbole, Animationen und Effekte, Folienübergänge, Sound)
Variante 2 – Lernskript
Erstellen Sie zu einem der Themen ein Lernskript nach „lernförderlichen“ Gestaltungskriterien. Das Skript sollte in ungefähr 5 Seiten umfassen – je nachdem wie großzügig Ihr Layout ist. Ebenso wie bei der Präsentation geht es beim Lernskript darum, die inhaltlichen Aspekte, die Sie behandeln wollen, in kompakter und übersichtlicher Art und Weise und für den Lerner ansprechend dazustellen. Didaktische Aufbereitung bedeutet damit immer, aus der Fülle von Informationen auszuwählen, den „Stoff“ für den Lernenden zu reduzieren. Beachten Sie: Das Erstellen von Lernskripten ist Arbeit und kostet Zeit! Aber: Ein zusammengefasster Text haftet besser im Gedächtnis als ein fotokopierter und “nur” gelesener Text. Man kann Texte beispielsweise anhand von Fragen aufarbeiten wie z.B.: “Wie äußert sich die Autorin zur Frage XY?” oder “Was versteht der Autor X unter dem Begriff Motivation?”
Texte weisen in der Regel eine äußerlich ablesbare Struktur auf, das heißt, sie sind unterteilt in Kapitel, Unterkapitel und Absätze. Diese äußeren Strukturelemente spiegeln die innere, sachliche oder argumentative Struktur eines Textes wider. Das kleinste Element von Textunterteilungen ist der Absatz, und auf dieser Ebene setzt das „didaktische Reduzieren“ an. Gehen Sie in drei Schritten vor:
- Schritt (Orientierung) Verschaffen sich zunächst einen Überblick über die äußere Struktur des Textes (seine Einteilung in Kapitel, Unterkapitel, Absätze) und halten diese Struktur u. U. auf einem gesonderten Blatt fest. Lesen Sie nun den ganzen Text. Wesentliche Gedanken, die in denselben Zusammenhang gehören, finden sich häufig an verschiedenen Stellen desselben Textes. Streichen Sie solche Stellen an und schreiben Sie die zusammengehörigen Seitenzahlen heraus. Exzerpieren Sie nicht unbedingt in der Abfolge der Textvorlage. Wichtig ist, die Gedanken, die zusammengehörig erscheinen, hintereinander zu stellen.
- Schritt (Erarbeitung des Textes) Sie erarbeiten nun den Text mit Hilfe der beiden folgenden Fragestellungen: “Wie lautet das Thema des Absatzes?” (Wovon handelt, worüber informiert er?) Dann – und wirklich erst dann – beantworten Sie die Frage: “Was wird über das Thema ausgesagt?” Wichtig ist dabei, dass man Thema und Aussage tatsächlich auseinander hält. Sofern der Text aussagekräftige Überschriften enthält, sollten diese als „Zitat“ übernommen werden, ansonsten ist jeder Abschnitt des Textes (sowie alle Absätze) mit einer Überschrift (“Worüber wird geschrieben?”: Thema) zu versehen. Unter jeder Überschrift fassen Sie die entsprechenden Aussagen paraphrasierend (d. h. in eigenen Worten) zusammen. Sie sollten die Seitenzahlen des Originaltextes, auf die sich Ihre Aufzeichnungen beziehen, stets notieren. Konzentrieren Sie sich auf das Argumentationsgerüst, die Zusammenhänge und die wesentlichen Aussagen.
- Schritt (Verdichten) Nachdem Sie die zu einem Unterkapitel gehörenden Absätze erarbeitet haben, können Sie – je nach subjektivem Ermessen – die in jedem Absatz zusammengefassten Aussagen erneut – und zwar im Hinblick auf die Überschrift des Unterkapitels – zusammenfassen. Dieser Vorgang lässt sich ein weiteres Mal wiederholen, indem die in jedem Unterkapitel zusammengefassten Aussagen erneut – und zwar im Hinblick auf die Überschriften der Kapitel – zusammengefasst werden.
Variante 3 – Mindmap
Erstellen Sie zu einem der Themen ein Lernskript nach „lernförderlichen“ Gestaltungskriterien. Schreiben Sie den Sprechtext in das Notizenfeld des Zweiges. Die Präsentation sollte einen Umfang von etwa 20 Minuten Vortrag abdecken. Auch bei der Erstellung eines Maps geht es Ihnen um didaktische Aufbereitung und das bedeutet – wie Sie wissen: Informationen auswählen, den „Stoff“ reduzieren, denn das Wesen des Mindmappings ist es ja, umfangreiche Informationen zu strukturieren. Aber auch das kostet Zeit!
Das zentrale Thema des Mindmap schreiben Sie in die Mitte des Map oder noch besser stellen Sie es durch ein Symbol oder eine Zeichnung dar, so dass auf einen Blick erkannt werden kann, um welches Thema es sich handelt. Von dem in der Mitte aus werden nun Äste gezogen, die die jeweiligen Hauptpunkte oder die Grobgliederung des Themas darstellen.
Sammeln Sie nun zunächst mögliche Oberbegriffe für Ihr Thema. Nachdem Sie die Oberbegriffe für Ihre Hauptäste gefunden haben, sammeln Sie nun wie gewohnt Schlüsselwörter und schreiben Sie sie in das Mindmap. Auf die einzelnen Äste und Zweige des Mindmaps sollte Sie immer nur ein Wort schreiben, damit das Map übersichtlich bleibt. Verwenden Sie kein „unnötiges“ Material, wie z. B. Füllwörter (und, oder, man,…)! Mit den Schlüsselwörtern sollen ja beim späteren Betrachten des Mindmaps einzelne „Gedächtnisschubladen“ geöffnet, sie sind der „Schlüssel“ zu den Erinnerungen – und dieser „Schlüssel“ sollte nicht zu groß sein! J Wenn Ihnen mittendrin weitere Oberbegriffe oder Schlüsselwörter einfallen, fügen Sie weitere Hauptäste ein. Sie können ja die Äste mit den Schlüsselwörtern von einem Oberbegriff zum anderen schieben, so lang bis die Struktur Ihres Maps für Sie stimmt.
Wenn Sie die Struktur Ihres Mindmaps fertig gestellt haben, können Sie nun anhand Ihres Mindmaps den Text schreiben. Den Text zu Ihren Oberbegriffen und Schlüsselwörtern fügen Sie in die Textnotizen des jeweiligen Astes ein.
Von Vorteil ist, wenn die Mindmaps immer in der gleichen Reihenfolge beginnen: also den ersten Ast z.B. immer links oben einzeichnen und dann die folgenden Äste im Uhrzeigersinn anordnen! Dadurch ist auf den ersten Blick erkenntlich, wo das Map beginnt und in welche Richtung es verläuft.
Für die „lernförderliche“ Gestaltung der Map sind Ihnen zunächst keine Grenzen gesetzt. Um unterschiedliche Schwerpunkte zu setzen, können Sie die Äste unterschiedlich dick und in unterschiedlichen Farben gestalten oder Sie kennzeichnen verschiedene Gliederungspunkte, die zusammen gehören, in der gleichen Farbe, so dass diese später auch wieder schneller als zusammengehörend erkannt werden. Die einzelnen Äste können Sie am besten mit Symbolen und Zeichnungen beschriften, damit man auf einen Blick erkennen kann, um was es sich bei den einzelnen Hauptpunkten handelt.
Hinweis: Literatur zum Thema Blackout/Prüfungsangst finden Sie am Ende der Lektion im grauen Infokasten.
Aufgabe 2: Lehrbrief 2
Aufgaben und Wordvorlagen zur Bearbeitung
Aufgabe 2: “Alltag in der Umschulung und Fortbildung”
Im Folgenden sollen Sie sich das Grundlagenwissen zum Thema Prüfungsrecht im Bereich Umschulung oder Fortbildung erarbeiten. Diese Grundlagen sollen Sie sich nicht – wie im letzten Lehrbrief – durch das Beantworten von Fragen zu diesem Themenbereich aneignen, sondern indem Sie selbst Aufgaben – und zwar möglichst „prüfungstaugliche“ Aufgaben – entwerfen, die sich auf diesen Themenbereich beziehen. (Bei der Lösung der Aufgabe wird von Ihnen noch keine Perfektion erwartet J, da das Erstellen von Prüfungsaufgaben und die damit zusammenhängenden Qualitätskriterien erst im nächsten Lehrbrief ausführlich besprochen werden.)
Hinführung zum Thema
Der erste Schritt bei der Entwicklung handlungsorientierter Aufgaben ist die Sammlung von typischen Aufgaben des Prüflings, denn Ihr Ausgangspunkt ist immer die konkrete berufliche Handlung. Qualitätskriterien bei Ihrer Auswahl sind folgende Fragen:
- Entspricht die Handlung den rechtlichen Vorgaben?
- Lässt sich die Handlung in mindestens drei einzelne Arbeitsschritte zerlegen?
- Lassen sich möglichst viele unterschiedliche Handlungselemente in den Arbeitsschritten ansprechen?
Im zweiten Schritt zergliedern Sie Ihre ausgewählten Handlungen beliebig fein oder grob in Arbeitsschritte. Dabei sollten Sie zunächst alle wesentlichen Arbeitsschritte aufführen, aus denen Sie dann die Arbeitschritte auswählen, zu denen Sie Teilaufgaben erstellen werden. Die einzelnen Arbeitschritte „übersetzen“ Sie dann in Fragestellungen.
Nun müssen Sie die Situationsbeschreibung für die Aufgabe entwickeln. Geben Sie einen fiktiven Betrieb vor und beschreiben Sie die fiktive Position des Prüflings innerhalb dieses Betriebs. Führen Sie in der Situationsbeschreibung auch alle Materialien (Originalbelege) ein, die bei der Bearbeitung der Aufgaben verwendet werden sollen.
Formulieren Sie dann den Aufgabenteil. Die eigentlichen Aufgaben beziehen sich so weit wie möglich auf die konkreten Unterlagen oder Belege (Schreiben, Angebote, Gesetzestexte, Normen, Zeichnungen, Formulare etc.).
Bilden Sie bei umfangreicheren Aufgaben Aufgabenblöcke. Durch Aufgabenblöcke ist es leichter möglich, auch komplexere Aufgabenstellungen in die Prüfung einzubeziehen, ohne den jeweiligen Einarbeitungs- und Leseaufwand im Verhältnis zur eigentlichen Bearbeitungszeit zu groß werden zu lassen. Entscheidend ist der logische Zusammenhang der einzelnen Aufgaben eines Aufgabenblocks.
Die Berücksichtigung folgender Erstellungskriterien soll Ihnen helfen, der Situationsaufgabe einen angemessenen Schwierigkeitsgrad zu verleihen. Bei der Aufgabenerstellung sollten Sie überprüfen,
- Ist die Zieldefinition klar vorgegeben oder situativ auffindbar?
- Ist die Aufgabe transparent genug ist oder muss der Prüfling evtl. selbst noch Transparenz schaffen (durch Reduktion, Sequenzierung, Weglassen u. a.)?
- Gehen alternative (aber konkurrierende) Lösungsmöglichkeiten aus der Situation hervor oder soll ein gerader Lösungsweg gelten?
- Liegen klare Entscheidungskriterien vor (falls die Entscheidung für eine bestimmte Lösung/ Ergebnis vorgesehen ist)?
- Muss die Lösung/ das Ergebnis nur angegeben oder auch begründet werden?
Hinweis: Nehmen Sie zum Thema „Situationsaufgabe“ noch mal die berufpädagogischen Grundlagen im vorliegenden Lehrbrief zu Hilfe.
Aufgabe: Stellen Sie sich also vor, sie müssen eine Prüfungsaufgabe bzw. einen Prüfungsteil für die Prüfung zum Berufpädagogen entwickeln. Das Grobthema für diesen Prüfungsteil, den Sie vorbereiten müssen, ist „Prüfungsregelungen im Bereich Fortbildung und Umschulung“. Diesen Prüfungsteil sollen Sie in Form einer Situationsaufgabe gestalten. Folgende Festlegungen sind also für diese Aufgabe verbindlich:
- Ergebnis: Prüfungsaufgabe in Form einer Situationsaufgabe (Zeithorizont für die Bearbeitung der Prüfungsaufgabe ca. 1 h
- Zielgruppe: Berufspädagogen, AusbilderInnen in der beruflichen Fortbildung bzw. Umschulung
- Thema der Prüfungsaufgabe: Prüfungsregelungen im Bereich Fortbildung und Umschulung
Wie könnte eine Situationsaufgabe aussehen, die sich dem oben definierten Thema/ Frage auseinandersetzt? Gehen Sie bei der Erstellung der Aufgabe folgendermaßen vor:
- Legen Sie das Ziel der Prüfungsaufgabe, die Sie entwickeln wollen, fest. Fragen Sie sich: Was soll der Prüfling durch die Bearbeitung der Prüfungsaufgabe nachweisen? Aus der Definition des Ziels ergibt sich, ob sich die Prüfung auf Wissen, Fertigkeiten, Fähigkeiten, Kompetenzen oder eine Kombination dieser bezieht.
- Legen Sie den Teilaspekt/das Teilthema für Ihre Prüfungsaufgabe fest. (Sie sollten einen Teilaspekt auswählen, der auch in 1 h Bearbeitungszeit bewältigbar ist). Überlegen Sie schon hier, ob sich für diesen Teilaspekt eine geeignete Situationsaufgabe generieren lässt.
- Erarbeiten Sie sich die rechtlichen Grundlagen zum gesamten Themenbereich Fortbildung und Umschulung. Recherchieren Sie im BBIG (§§ 53 bis 63) und ziehen Sie – je nach Teilaspekt – auch Fortbildungs- bzw. Umschulungsregelungen, die von Ihrer jeweiligen zuständigen Stelle erarbeitet wurden, hinzu (Tipp: Googeln Sie nach „Übersicht über die Regelungen der zuständigen Stellen für die berufliche Fortbildung“ beim BIBB).
- Legen Sie fest, ob Sie eine „echte“ oder „unechte“ Situationsaufgabe erstellen wollen. Wählen Sie, ob die Situationsaufgabe in mündlicher bzw. schriftlicher Variante bearbeitet werden soll.
- Arbeiten Sie eine „prüfungstaugliche“ Situationsaufgabe aus, die den von Ihnen gewählten Teilaspekt des Themenbereichs „Prüfungsregelungen im Bereich Fortbildung und Umschulung“ abprüfen kann. Generell sollte es sich um Situationen und Aufgabenstellungen handeln, die dem Prüfling aus seinem betrieblichen Alltag vertraut sind bzw. in der Branche häufiger vorkommen. Es sollte in der Aufgabe um eine Problemlösung gehen. Bedenken Sie, dass Sie in der Aufgabe möglichst realistische Fälle darstellen.
- Erstellen Sie eine Situationsbeschreibung. Achten Sie bei der Beschreibung auf die Vollständigkeit aller wesentlichen Informationen und darauf, dass die Situation schnell erfassbar ist. Formulieren Sie möglichst eindeutig und verständlich und vermeiden Sie Formulierungen, die bereits Lösungshinweise geben. Vermeiden Sie außerdem unnötige Dramatisierungen oder sehr spezifische individuelle Konstellationen. Definieren Sie keine „unlösbaren“ Probleme. Achten Sie bei Situationen, die keine „Routine“ sind, besonders darauf, dass Transfer von Bekanntem möglich ist.
- Formulieren Sie die Aufgaben, die der Prüfling bearbeiten soll. Formulieren Sie auch hier möglichst eindeutig und verständlich und vermeiden Sie Fragestellungen, die bereits Lösungshinweise geben. Die einzelnen Aufgaben sollten Sie durchnummerieren. (Entsprechend sollte der Löser für den Prüfer gegliedert werden.)
- Arbeiten Sie Lösungshinweise bzw. die erwarteten Antworten/eine Musterlösung aus. Listen Sie stichwortartig die Punkte auf, auf die der Prüfling eingehen sollte, bzw. zu denen dann im Gespräch (bei der mündlichen Variante) nachgefragt werden sollte.
- Legen Sie fest, was genau bewertet werden soll und in welchem Verhältnis. Bestimmen Sie außerdem, in welcher Form die Bewertung erfolgen soll (z. B. Noten, Punkten, bestanden/nicht bestanden, freie Formulierung, individuelle Rückmeldung etc.). Legen Sie Ihre Bewertungskriterien dar (z. B. Entspricht die Vorgehensweise des Kandidaten den professionellen Standards? Beachtet er alle Vorgaben und Rahmenbedingungen? Kann er auf das relevante Fachwissen zurückgreifen? Greift er die Komplexität der Handlungssituation auf oder argumentiert er rein fachlich? Wie kontrolliert er seine eigene Arbeit? Wie originell und dennoch begründet sind seine Lösungen? Könnte im Ernstfall seine Lösung Bestand haben?). Geben Sie für den durchführenden Prüfer Hinweise (Punktzahlen, Gewichtung…), wie er bei der Bewertung vorgehen soll.
- Machen Sie detaillierte Angaben zu den Materialien, die für die Bearbeitung der Prüfung notwendig sind (Laptop, Intranet- oder Internet-Zugang, Webadressen, Gesetzessammlungen…)
Dokumentieren Sie Ihre Ausarbeitungen. Legen Sie die Materialien Ihrer Dokumentation bei, die zusätzlich zu eigentlichen Prüfungsaufgabe Verwendung finden wie z. B. Checklisten, Handouts für die Prüflinge, Bewertungsraster….. (Wenn Sie Materialien anderer Autoren verwenden, sind diese mit Quellenangabe zu kennzeichnen!)
Aufgabe 1: Lehrbrief 3
Aufgaben und Wordvorlagen zur Bearbeitung
Aufgabe 1: “Objektivität und Subjektivität in der Prüfung”
Im Folgenden erhalten Sie einen Erkundungsauftrag zum Thema Bewertungsfehler in Prüfungssituationen und erarbeiten sich ein kurzes Lernskript zu möglichen Fehlerquellen, die es in schriftlichen, mündlichen oder praktischen Prüfungen gibt.
Vorinformationen zur Aufgabe
Bei der Beobachtung – und damit bei der Bewertung – spielt die Wahrnehmungs- und Aufnahmekapazität des Beobachters eine wichtige Rolle: Wir sehen vor allem das, was wir sehen wollen und übersehen unbewusst, was nicht unseren Erwartungen entspricht. Unsere Wahrnehmung ist selektiv. Die Gründe dafür, dass wir eine „Auslese“ treffen, können vielfältig sein. Manchmal müssen wir einfach die Information „eindämmen“, die auf uns hereinbricht, teilweise sind unsere eigenen Vorerfahrungen und Wertvorstellungen oder auch unbewusste psychologische Mechanismen dafür verantwortlich, dass wir bestimmte Situationen auf eine bestimmte Art und Weise wahrnehmen.
Damit ist eines deutlich: Wir konstruieren unsere subjektive Realität. Absolute Objektivität ist und bleibt (leider) ein heeres Ziel. Um bei der Beobachtung von Verhalten und Handeln eine größtmögliche Objektivität zu erreichen, ist es notwendig, sich mit möglichen Wahrnehmungs- bzw. Beobachtungsfehlern auseinanderzusetzen.
Neben den Beurteilungsproblemen, die v. a. in mündlichen oder praktischen Prüfungen eine wesentliche Rolle spielen können, gibt es einige Phänomene, die in der schriftlichen Prüfung eine Rolle spielen können.
Mit diesen Bewertungsfehlern sollen Sie sich nun auseinandersetzen.
Aufgabe: Im Folgenden finden Sie eine Liste von Stichworten zum Thema „Bewertungsfehler“. Ihre Aufgabe ist es nun, dieses Thema in Form eines Lernskripts aufzuarbeiten. Recherchieren Sie im Internet zu diesem Thema. Verwenden Sie zur Lösung der Aufgabe auch die Materialien aus den bisherigen Lehrbriefen und Lerntexten, die bereits einige Hinweise geben. Halten Sie sich bei der Bearbeitung an die aufgeführten Stichworte und die unten aufgeführten Hinweise zur Ausarbeitung.
Fehlerquellen in mündlichen und praktischen Prüfungen
- zu frühe Wertung
- Stereotypen
- Der Halo-, Überstrahlungs- oder Abfärbungseffekt
- Erst-Eindruck (Primacy-Effekt) oder Momentaufnahmen:
- Letzter Eindruck (Recency effect)
- Andorra-Effekt (sich selbst erfüllende Prophezeiung)
- Projektionen und Gegenprojektionen
- Konfabulationen
- Tendenz zur Milde, zur Strenge, zum Durchschnitt
- Klebe-Effekt
- Vernachlässigung des Kontextes, Verknappung
- Fehlattributionen
- Nähe-Effekt
- Zeitliche Nähe – Ferne
- Logischer Fehler (Logicalerror-Effekt)
Fehlerquellen in der schriftlichen Prüfung
- Stilistischer Geschmack
- Erwartungshorizont
- Reihenfolge-Effekt
- Hofeffekt
- Gruppeninternes Bezugssystem
Hinweis: Benutzen Sie für die Erstellung der Lernmedien MS-Word.
Hinweise zur Ausarbeitung
Erstellen Sie zu einem der Themen ein Lernskript nach „lernförderlichen“ Gestaltungskriterien. Das Skript sollte in ungefähr 2-3 Seiten umfassen – je nachdem wie großzügig Ihr Layout ist. Ebenso wie bei der Präsentation geht es beim Lernskript darum, die inhaltlichen Aspekte, die Sie behandeln wollen, in kompakter und übersichtlicher Art und Weise und für den Lerner ansprechend dazustellen. Didaktische Aufbereitung bedeutet damit immer, aus der Fülle von Informationen auszuwählen, den „Stoff“ für den Lernenden zu reduzieren. Beachten Sie: Das Erstellen von Lernskripten ist Arbeit und kostet Zeit! Aber: Ein zusammengefasster Text haftet besser im Gedächtnis als ein fotokopierter und “nur” gelesener Text. Texte oder Informationen weisen in der Regel eine äußerlich ablesbare Struktur auf, das heißt, sie sind unterteilt in Kapitel, Unterkapitel und Absätze. Diese äußeren Strukturelemente spiegeln die innere, sachliche oder argumentative Struktur eines Textes wider. Das kleinste Element von Textunterteilungen ist der Absatz, und auf dieser Ebene setzt das „didaktische Reduzieren“ an. Gehen Sie in drei Schritten vor:
- Schritt 1 (Orientierung) Verschaffen sich zunächst einen Überblick über die äußere Struktur des Themas (seine Einteilung in Kapitel, Unterkapitel, Absätze) und halten diese Struktur u. U. auf einem gesonderten Blatt fest. Wichtig ist, die Gedanken, die zusammengehörig erscheinen, hintereinander zu stellen.
- Schritt 2 (Erarbeitung des Skripts) Sie erarbeiten nun das Skript mit Hilfe der beiden folgenden Fragestellungen: “Wie lautet das Thema?” (Wovon handelt, worüber informiert es?) Dann – und wirklich erst dann – beantworten Sie die Frage: “Was wird über das Thema ausgesagt?” Wichtig ist dabei, dass man Thema und Aussage tatsächlich auseinander hält. Sofern der Text aussagekräftige Überschriften enthält, sollten diese als „Zitat“ übernommen werden, ansonsten ist jeder Abschnitt des Textes (sowie alle Absätze) mit einer Überschrift (“Worüber wird geschrieben?”: Thema) zu versehen. Unter jeder Überschrift fassen Sie die entsprechenden Aussagen paraphrasierend (d. h. in eigenen Worten) zusammen. Sie sollten die Seitenzahlen des Originaltextes, auf die sich Ihre Aufzeichnungen beziehen, stets notieren. Konzentrieren Sie sich auf das Argumentationsgerüst, die Zusammenhänge und die wesentlichen Aussagen.
- Schritt 3 (Verdichten) Nachdem Sie die zu einem Unterkapitel gehörenden Absätze erarbeitet haben, können Sie – je nach subjektivem Ermessen – die in jedem Absatz zusammengefassten Aussagen erneut – und zwar im Hinblick auf die Überschrift des Unterkapitels – zusammenfassen. Dieser Vorgang lässt sich ein weiteres Mal wiederholen, indem die in jedem Unterkapitel zusammengefassten Aussagen erneut – und zwar im Hinblick auf die Überschriften der Kapitel – zusammengefasst werden.
Aufgabe 2: Lehrbrief 3
Aufgaben und Wordvorlagen zur Bearbeitung
Aufgabe 2: “Meine Handlungsleitlinien für die Prüfung”
Nun ist es Ihre Aufgabe, zum Thema, das Sie gerade in Form eines Lernskripts erarbeitet haben, eigene Handlungsleitlinien für Ihr Verhalten in der Prüfung zu formulieren.
Aufgabe: Vergegenwärtigen Sie sich noch einmal, welche Bewertungsfehler in schriftlichen, mündlichen und praktischen Prüfungen auftauchen können. Formulieren Sie für sich jeweils etwa 10 Leitlinien für Ihr Verhalten in schriftlichen oder mündliche bzw. praktischen Prüfungen, die helfen können Bewertungsfehler zu vermeiden. Schreiben Sie Ihre Leitlinien in kurzen auffordernden Sätzen: Z. B.: „Ziehe nur wirklich relevante Beobachtungen zur Beurteilung heran!“…
Aufgabe: Vorlage
Aufgabe 1: Lehrbrief 4
Aufgaben und Wordvorlagen zur Bearbeitung
Aufgabe 1: “Zeugnistag in der Ausbildungsabteilung”
Nun ist es Ihre Aufgabe, die im Folgenden abgedruckten Beispielzeugnisse zu analysieren. Folgen Sie bei Ihrer Analyse der Checkliste, die im Anschluss an die Beispielzeugnisse aufgeführt ist. Verwenden Sie die Materialien zum Thema „Zeugnisse ausstellen“ aus dem Reader zu Lehrbrief 4.
Hinführung zum Thema:
Der potenzielle neue Arbeitgeber erfährt durch das Zeugnis einiges über den Bewerber, noch bevor er ihn überhaupt kennen gelernt hat. Wer ein schlechtes Zeugnis hat, wird oft erst gar nicht zum Bewerbungsgespräch eingeladen. Das Arbeitszeugnis ist laut Umfragen das zweitwichtigste Bewertungskriterium nach den fachlichen Qualifikationen. Auch Auszubildende haben bei Beendigung des Ausbildungsverhältnisses einen Anspruch auf ein – wahlweise einfaches oder qualifiziertes – Zeugnis (§ 16 BBiG); auch wenn sie selbst darauf verzichten, muss ein Ausbildungszeugnis erstellt werden.
Oberster Grundsatz ist, dass der Inhalt des Zeugnisses wahr sein muss; das heißt aber nicht, dass bei einem Zeugnis über Leitung und Führung die Verpflichtung zu schonungsloser offener Beurteilung von ungünstigen Vorkommnissen besteht. Das Zeugnis soll von verständigem Wohlwollen für den Arbeitnehmer getragen sein und ihm sein weiteres Fortkommen nicht erschweren. Dies stellt Sie als Aussteller von Zeugnissen vor die schwierige Aufgabe, Leistung und Führung im Zeugnis wahrheitsgemäß zu beurteilen ohne aber direkte Kritik zu üben. Allerdings hat sich im Laufe der Zeit eine Ausdrucksweise herausgebildet, deren Bedeutung bei den Personalchefs und in Fachkreisen bekannt ist.
Aufgabe: Im Folgenden sind drei Beispielzeugnisse (s. Vorlage) – ausgestellt für Auszubildende – abgedruckt. Sie sollen für diese Zeugnisse ein kurzes Gutachten abgeben. Analysieren Sie die Beispielzeugnisse mit Hilfe folgender Leitfragen:
- Entsprechen die Zeugnisse den üblichen formalen Ansprüchen an Zeugnisse?
- Enthalten die Zeugnisse alle notwendigen Angaben (Vollständigkeit)?
- Werden zu Leistung und Führung eindeutige Bewertungen abgegeben?
- Werden Techniken zur Abwertung verwendet?
- Wie würden Sie die Zeugnisse auf der Notenskala einstufen?
(Die Angaben in den Zeugnissen sind natürlich frei erfunden! Eventuelle Übereinstimmungen mit existierenden Firmen oder lebenden Personen sind also rein zufällig!)
Aufgabe: Vorlage
Aufgabe 2: Lehrbrief 4
Aufgaben und Wordvorlagen zur Bearbeitung
Aufgabe 2: “Mein Profil”
Nun geht’s richtig „zur Sache“. Sie sollen Ihr eigenes Portfolio zusammenstellen und daraus ein „Dossier“ generieren. Im Folgenden finden Sie entsprechende Vorlagen für ein Kompetenzportfolio. Die Vorlagen bieten Ihnen Gelegenheit, „formulargeleitet“ über Ihre Ausbildung, Ihre beruflichen aber auch außerberuflichen Tätigkeiten nachzudenken und aus diesen Lernabschnitten und Tätigkeiten Ihr Kompetenzprofil und ein Dossier zu entwickeln.
Hinführung zum Thema:
Sie erinnern sich noch an die grundsätzliche Vorgehensweise bei der Portfolio-Arbeit?
- Beschreibung relevanter, repräsentativer Tätigkeiten und Einschätzung ihres Erfolgs
- Erschließen der dadurch sichtbar gewordenen bzw. („informell“) erlernten Kompetenzen. Grundsätzlich erfolgt der Schluss