Lektion Fortschritt:

Einführung, Begriffserklärung, Grundlagen – Was ist Didaktik?

Im Folgenden werden wir den zentralen Begriff unseres Moduls klären: Was ist Mediendidaktik? Dabei werden wir den Einstieg zunächst über den Begriff der Didaktik wählen. Darüber hinaus werden wir verwandte Begrifflichkeiten klären und abgrenzen. Ein weiterer zentraler Begriff als Voraussetzung und Ergebnis der Mediendidaktik – die Medienkompetenz – soll uns ebenfalls beschäftigen. Die Didaktik beschäftigt sich mit Lehr- und Lernprozessen sowie der Effektivität, d.h. der Zielgerichtetheit von Lehr- und Lernprozessen: Sie setzt sich mit Methoden, also dem „Wie” bzw. dem „Weg” der Wissensvermittlung auseinander. Im Fokus steht auch die Art, wie Lehrende und Lernende miteinander kommunizieren. Kurz und gut: Didaktik untersucht, welche Faktoren den Lehr- und Lernprozess beeinflussen. Die Didaktik teilt sich auf in verschiedene Bereichsdisziplinen.

Wenn wir von der allgemeinen Didaktik sprechen, so ist in der Regel jene Disziplin gemeint, die sich schulstufen- und fachübergreifend mit Bildung, insbesondere in der Primär- und Sekundarstufe der Schule beschäftigt. Die sog. Fachdidaktiken konzentrieren sich auf das Erlernen von jeweils bestimmtem Fachwissen, wie z. B. die Mathematik- oder Wirtschaftsdidaktik. Wenn Sie in Ihrem Unternehmen für die betriebliche Ausbildung verantwortlich zeichnen, dann haben Sie es mit der Berufsdidaktik zu tun, die sich mit der Entwicklung beruflicher Kompetenzen im dualen System der Ausbildung beschäftigt, z. B. in kaufmännischen oder gewerblich-technischen Berufen.
Wenn Sie Lernprozesse planen wollen, müssen Sie systematisch vorgehen. Dazu bietet die Didaktik vereinfachte Leitfragen an, anhand derer Sie die wesentlichen Fragen Ihres Konzepts klären können.

Die W-Fragen der Didaktik – Um es ein wenig konkreter zu machen: folgende Fragen versucht die Didaktik zu beantworten:

  • WER soll lernen? Hier geht es also um die Zielgruppe. Was zeichnet sie aus, welche Merkmale, Besonderheiten, Kompetenzen bringen die Lernenden mit? Wie können die Merkmale, Besonderheiten und vorhandenen Kompetenzen in der Planung von Lernprozessen berücksichtigt werden?

  • WAS soll gelernt werden? Na klar: Es geht um Lernziele und Lerninhalte, um Lehrpläne und Curricula. Was sind die Lernthemen? Woher kommen die Inhalte? Nach welchen Kriterien wurden diese ausgewählt? Wie vertieft werden Inhalte vermittelt?

  • WANN soll gelernt werden? Wie ist der zeitliche Umfang? Welcher Ablauf ist geplant? Ab wann sollen aus entwicklungspsychologischer Sicht bestimmte Inhalte gelernt werden? Wann und wie lange ist aus physiologischer Sicht ein konzentriertes Lernen möglich?

  • Mit WEM soll gelernt werden? Soll verstärkt vereinzelt, in festen Lerntandems oder in Gruppen gelernt werden? Welche Gruppengrößen eignen sich für welche Lernschritte? Setzen sich die Gruppen stark heterogen zusammen. Ist eine sinnvolle innere Differenzierung des Lernangebots möglich.

  • WO soll gelernt werden? Gemeint sind hier alle Orte, an denen etwas gelernt werden kann. Welche Lernorte haben welche Vor- und Nachteile? Unter welchen Voraussetzungen ist Lernen optimal möglich?

  • WIE soll gelernt werden? Hier geht es um die Fragen der Lernmethodik, des Lernwegs, der Formen und Verfahren. Welche Methode eignet sich für welches Lernziel oder Thema? Wie kann Lernen interessant gestaltet werden? Welche Methoden unterstützen die Aktivierung des Lernenden? Auf welchen Wegen können Schlüsselqualifikationen entwickelt werden?

  • WOMIT soll gelernt werden? Die Frage nach den Lernmedien steht hier im Mittelpunkt und damit sind wir bereits im Bereich der Mediendidaktik unterwegs. Welche Medien können sinnvoll eingesetzt werden? Wie sind Lernprozesse mit diesen Medien zu gestalten? Was können die sog. Neuen Medien leisten? Welche Kompetenzen sind bei den Akteuren des Lernprozesses erforderlich, bzw. zu entwickeln, um mit den Medien lernen zu können?