Lektion Fortschritt:

Medienkompetenz

Medienkompetenz ist ein Begriff, der schon seit vielen Jahrzehnten genutzt wird und bedeutet generell die kompetente Nutzung und den kompetenten Umgang mit Medien respektive medial aufbereiteten Informationen.

Medienkompetenz heute

Medienkompetenz umfasste und umfasst den Umgang mit beliebigen Medienformaten von der Zeitung über das lineare Fernsehen bis hin zu Softwareanwendungen und Social Media. In den letzten Jahren (speziell in den letzten 10-20 Jahren) fokussiert der Begriff Medienkompetenz aufgrund der immer stärkeren Digitalisierung auch immer mehr digitale Medien. Heute wird der Begriff meist mit „digitaler Medienkompetenz“ gleichgesetzt und betrachtet fast ausschließlich digitale (Informations-) Medien.

Seit der immer stärkeren Digitalisierung speziell in der Industrie (vgl. Industrie 4.0, ab ca. 2011) wird Medienkompetenz im deutschen Bildungssystem immer mehr Bedeutung zugeschrieben – und das über alle Bildungslevels / Bildungsinstitutionen hinweg. Dies wird in folgenden Zitaten deutlich

Im Jahresbericht der Bundesregierung von 2009/2010 heißt es dazu:

„Medienkompetenz gehört heute zu den unverzichtbaren Kulturtechniken“

Strategiepapier “Bildung in der digitalen Welt” der Kultusministerkonferenz, 2016:

„Alle Lehrkräfte müssen selbst über allgemeine Medienkompetenz verfügen und in ihren fachlichen Zuständigkeiten zugleich „Medienexperten“ werden.“

Bundesinstitut für Berufsbildung, 2015 im Rahmen des Forschungsprojekts: “Medien anwenden und produzieren – Entwicklung von Medienkompetenz in der Berufsausbildung”:

„Medienkompetenz – viel mehr als Technikwissen“

Ein Bild von Medienkompetenz (nach Baacke, 1997)

Es gibt eine Vielzahl von Erklärungen und Darstellungen von Medienkompetenz. Die meisten Interpretationen und Erläuterungen sind komplex und benötigen viel „Einarbeitung“.

Ein prägender Wissenschaftler in Bezug auf Medienkompetenz war Prof. Baacke (Uni Bielefeld). Prof. Baacke, ein prägender Wissenschaftler (Uni Bielefeld) in Bezug auf Medienkompetenz hat ein mehrdimensionales Bild von Medienkompetenz gezeichnet, das übersichtlich, verständlich und praxisorientiert zu lesen ist. Diese Darstellung ist bereits vor vielen Jahren entstanden, fokussierte noch nicht digitale Medien und ist gewiss nicht vollständig. Dennoch ist es eine breit anerkannte und viel genutzte Darstellung, die sich wunderbar in die heutige, „digitale“ Zeit übertragen lässt.

Baacke hat Medienkompetenz in vier Dimensionen aufgeteilt:

  • Medienkritik
    Der analytische, reflexive und ethische Umgang mit Medien, z. B. der kritischer Umgang mit Informationen (Schlagwort “Fakenews”) oder das Internet als sozialer Raum (Schlagworte “digitales Ich”, “Cybermobbing).

  • Medienkunde
    Das Wissen um aktuelle Medien und deren Bedienung (Ebene Kenntnisse und Fertigkeiten).

  • Mediennutzung
    Die geistige Verarbeitung und das interaktive Einsetzen (Ebene der Kompetenz)

  • Mediengestaltung
    Der innovative und / oder kreative Einsatz von Medien, wie zum Beispiel das Finden neuer Einsatzmöglichkeiten.

TIPP:

An dieser Stelle bietet es sich an, im Internet ein wenig nach verschiedenen Definitionen und Erläuterungen von Medienkompetenz zu suchen, um das eigene Bild weiterzuentwickeln. Googeln Sie doch auch einmal nach den Zitaten oben.

Medienkompetenz als Grundlage für das Lehren und Lernen mit digitalen Medien

Der Einsatz von digitalen Medien ist in fast jedem Bereich des Lernens und Lehrens guter Standard geworden.

So können alle Phasen des Lernens / Unterrichts (Einstieg, Erarbeitung, Abschluss) durch den Einsatz digitaler Medien unterstützt und angereichert werden. Gleichzeitig können digitale Werkzeuge auch bereichernd in Begleitprozessen wie der Planung, Organisation oder Dokumentation der Lehr- / Lernprozesse eingesetzt werden. Auch didaktische Funktionen wie das Testen, Bewerten und Beurteilen lassen einen gewinnbringenden Einsatz digitaler Medien zu.

Um die Medien sinnvoll und gewinnbringend einsetzen zu können ist Medienkompetenz für alle Beteiligten im Lernprozess grundlegende Anforderung. Diese Medienkompetenz kann „domänenspezifisch“ sein. So ist die Medienkompetenz, die Ausbilder:innen benötigen ggf. andersartig als die der Auszubildenden. Die Medienkompetenz der Ausbilder:innen umfasst zum Beispiel auch mediendidaktische Anteile (also die Fähigkeit, Unterricht respektive Lehrprozesse mit digitalen Medien zu gestalten).

MAKE it! ist ein Ansatz, genau diese domänenspezifische Medienkompetenz für (Aus-) Bildungspersonal aufzubauen.