Lektion Fortschritt:

Funktion von E-Learning: Was es ist und wie es dazu kam

Der Begriff „E-Learning” ist im Englischen wie im Deutschen geläufig. Das „E” steht dabei, als Abkürzung des Wortes „electronic”, also „elektronisch”. Wenn verschiedene Vertreter des technologiegestützten Lernens über E-Learning sprechen, wird jedoch nicht unbedingt über ein und dieselbe Sache gesprochen. E-Learning ist ein Begriff, der sich nicht so leicht in eine kurze Definition zwängen lässt, umschreibt er doch eine variantenreiche Palette von Möglichkeiten, Lernen technologisch zu unterstützen. Ein Versuch aus Wikipedia: „Unter E-Learning versteht man die Unterstützung von Lehr-/Lernprozessen durch digitale Medien oder Werkzeuge.”

Sie merken schon, das ist eine Definition, nach der man sagt „AHA” und denkt „Das ist jetzt nicht wirklich neu!” Und Sie merken auch, dass mit dieser Definition jegliches technologieunterstütztes Lernen gemeint sein kann, d.h. auch die Nutzung eines digitalen Telefons oder eines Beamers im Klassenraum.

Häufiger wird der Begriff „E-Learning” auch enger verwendet, nämlich für Lernsituationen, bei denen mit mittlerweile sehr unterschiedlichen, über das Internet vernetzten Endgeräten gelernt wird. Wird hierbei von „E-Learning” gesprochen, beschränkt sich allerdings das Verständnis dann eher auf dezentrale Lern- und Lehrsituationen des Fernunterrichts und des verteilten Lernens im Internet. Eine Lernsituation, in der ein Lerner zu Hause sitzt und mit einer Sprach-CD italienisch lernt, würde also kein E-Learning mehr sein.

Es ist also gar nicht so einfach! Und wenn man es genau machen möchte, wird es eben kompliziert, wie Sie auf Wikipedia lesen können.

So wirklich befriedigend ist diese komplexe Umschreibung nun auch nicht!

Wir müssen also den Weg gehen, E-Learning dadurch zu (be-)greifen, indem wir verschiedene Erscheinungsformen des E-Learnings beschreiben. Vielleicht hilft uns ein kurzer Blick in die Geschichte?

Schauen Sie sich folgendes Videos an.

Bisher haben wir schon mal einen Überblick über das Thema E-Learning gewonnen, aber die unterschiedlichen E-Learning-Szenarien, die heute möglich sind, wurden bisher nur angerissen. Einen guten Einblick in die Thematik bietet Michael Kerres, Pionier des E-Learnings im deutschsprachigen Raum, heute Hochschulprofessor an der Universität Duisburg-Essen. In der Präsentation „Lernen mit Medien” erläutert er unterschiedliche E-Learning-Szenarien wie Lernprogramme, Blended Learning, Videokonferenzen etc. (Der Vortrag ist ein bisschen länger, aber lässt sich über die Steuerung am linken Bildrand gut „portionieren”)

Was jetzt noch fehlt…

Ein eher neues Feld im E-Learning wird in der Präsentation nicht beschrieben: Simulationen und digitale Lernspiele – auch bekannt unter dem Titel „Serious Games”. Computersimulationen werden eingesetzt, um komplexe technische Systeme (z. B. Flugzeuge oder Roboter) oder den Umgang mit ökonomischen (z. B. Unternehmensplanspiel), ökologischen (z. B. Klimaentwicklung) oder sozialen Systemen (z. B. Stadtplanung) zu erlernen. Digitale Lernspiele sind Simulationen zunächst ähnlich, denn es gilt auch hier, Aufgaben oder „Missionen” zu erfüllen, freilich in der Regel in einer frei erdachten, fremden, teilweise geheimnisvollen Welt voller Abenteuer. Im oberen Video finden Sie eine Meinung zum Thema „Serious Games”.

Wichtig für Sie: Um sich im Dschungel der unterschiedlichen Arten des E-Learnings zurecht zu finden, fragen Sie sich immer ob das, was Sie gerade als neue Form des E-Learnings präsentiert bekommen, eine echte neue Lernform ermöglicht, oder ob es sich dabei nur um eine technische Variante handelt, die einen Lernschritt einfach nur anders abbildet, eine Funktion ergänzt, oder den Ablauf der Bearbeitung von Aufgaben anders gestaltet. Denn fast täglich wird ein neues „Buzzword” des E-Learnings geboren. Hier einige nicht ganz ernst zu nehmende Beispiele.

Schauen Sie also immer genau hin, was sich hinter den Begriffen verbirgt! Manchmal handelt es sich hier einfach nur um „alten Wein in neuen Schläuchen”. Fragen Sie sich auch immer, ob ein neues Tool oder ein neues Feature – nein! – ob eine neue Anwendung oder Funktionalität Ihnen oder Ihren Auszubildenden wirklich einen Mehrwert bringt!