Graphisch unterstütztes Programmieren mit ShopMill und ShopTurn – Teil 9

Nachdem Sie nun das ShopMill-Programm und somit den Arbeitsplan mit den entsprechenden Arbeitsschritten ergänzt haben, simulieren wir nun das Programm wie gewohnt mit der Simulationsfunktion der vertikalen Drehmaschine mit angetriebenem Werkzeug. Dies erfolgt auf die gleiche Vorgehensweise wie bei einem herkömmlichen G-Code Programm. Führen Sie nun diese Arbeitsschritte aus. Zur Kontrolle sollen folgende Abbildungen dienen:

Abb. 3.84: Simulation

Abb. 3.85: 3D-Ansicht

Der nächste Arbeitsgang ist das Vordrehen der Kontur mit entsprechendem Aufmaß für das Schlichten. Die Kontur können wir beim graphisch unterstützen Programmieren mit einem Konturrechner realisieren. Im Folgenden wird die rot dargestellte Werkstückkontur mit dem Konturrechner (Strecke/Bogen-Piktogramme) erstellt. Anschließend wird die Kontur geschruppt und dann wird geschlichtet.

Abb. 3.86: Werkstückkontur

Um eine Kontur mit dem Konturrechner erstellen zu können, muss im Arbeitsplan der Konturrechner mit einem Konturnamen gestartet werden. Dies geschieht mit folgenden Schritten. Betätigen Sie auf der horizontalen Softkeyleiste den Softkey „Kontur drehen“.

Abb. 3.87: Kontur drehen

Anschließend betätigen Sie auf der vertikalen Softkeyleiste den Softkey „Neue Kontur”.

Abb. 3.88: Neue Kontur

In der Eingabemaske, die sich nun geöffnet hat, vergeben wir den Konturnamen „STUFENWELLE_Kontur“. Bestätigen Sie die Eingabe mit dem Softkey „OK“.

Abb. 3.89: Konturname

Nach der Übernahme des Konturnamens öffnet sich die Eingabemaske für den Startpunkt der Kontur. Da sich der Startpunkt des Konturzuges bei X0 und Z0 befindet, können die vorgegeben Werte, welche sich bereits in der Eingabemaske befinden, ungeändert übernommen werden. Hinweis: Der Konturzug ist einerseits die Begrenzung für das Schruppen und andererseits der Schlichtweg. Die Übernahme der eingegebenen Werte erfolgt mit dem gelben Softkey auf der vertikalen Softkeyleiste

Abb. 3.90: Startpunkt der Kontur

Nachdem wir den Startpunkt festgelegt und übernommen haben, programmieren wir im nächsten Arbeitsschritt das erste Konturelement. Dieses Konturelement ist eine senkrechte Gerade. Die Eingabemaske für eine senkrechte Gerade öffnen wir mit dem Softkey  auf der vertikalen Softkeyleiste.

In der Eingabemaske geben wir den Endpunkt X30 an. Gleichzeitig programmieren wir die Fase (FS) als Übergangselement zum nächsten Konturelement. Die Fase hat laut technischer Zeichnung eine Größe von 1.0 x 45°. Mit der Taste „Select“ oder durch Anklicken des Auswahlfensters kann zwischen den Übergängen Fase FS oder Radius R umgeschaltet werden. Die Eingabemaske für das erste Konturelement sieht somit folgendermaßen aus:

Abb. 3.91: Konturelement

Anschließend schließen wir die Eingabe mit dem Softkey ab.

Als nächstes Konturelement folgt eine waagrechte Gerade bis auf Z-17. Der Gewindefreistich wird später als einzelnes Element eingefügt. Eine waagrechte Gerade definieren wir über den Softkey  . Die Eingabemaske für dieses Konturelement sieht wie folgt aus:

Abb. 3.92: Konturelement – Gerade

Das folgende Konturelement, die senkrechte Strecke, wird bis auf den bemaßten Schnittpunkt inkl. der Verrundung zum Folgeelement konstruiert. Der Schnittpunkt liegt in X auf Ø 40 mm. Die Koordinate für Z ändert sich nicht. Gleichzeitig geben wir in der Eingabemaske den Wert für den Radius 2.5 mm an. Übernehmen Sie nach Aktivierung des Softkeys     folgende Werte in die Eingabemaske:

Abb. 3.93: Senkrechte Strecke

Nachdem Sie die Werte mit dem Softkey in die Kontur übernommen haben, folgt als nächstes Konturelement eine Schräge. Eine Schräge programmieren wir über den Softkey  . Der Endpunkt der Schräge liegt bei X50 und Z-30. Übernehmen Sie diese Werte in die geöffnete Eingabemaske.

Abb. 3.94: Konturelement – Schräge

Im Anschluss an die Schräge folgt eine waagerechte Strecke bis Z-44 mit einem Übergang in Form eines Radius mit der Größe von 2.5 mm zum nächsten Element. Nachdem Sie die Eingabemaske für eine waagrechte Strecke über den Softkey  geöffnet haben, geben Sie folgende Werte in die Eingabemaske ein und übernehmen diese mit dem entsprechenden Softkey.

Abb. 3.95: Waagerechte Strecke

Da Ihnen nun die Softkeys für die einzelnen Konturelemente und das Übernehmen der Werte bekannt sind und immer gleich durchgeführt werden, werde ich ab dieser Stelle auf die Nennung dieser Softkeys verzichten und nur noch die Eingabemasken der einzelnen Konturelemente darstellen. Den Aufruf der Konturelemente und die Übernahme dieser Konturelemente müssen Sie selbstständig durchführen.

Als nächstes Konturelement folgt nun eine senkrechte Strecke mit dem Endpunkt X60. Wir programmieren:

Abb. 3.96: Senkrechte Strecke

Die Einstiche werden später, genau wie der Gewindefreistich, als einzelne Elemente programmiert. Deshalb werden diese Einstiche an dieser Stelle nicht berücksichtigt. Wir programmieren an dieser Stelle also eine waagrechte Gerade mit dem Endpunkt auf Z-70. Als Übergangselement wählen wir einen Radius von 1mm.

Abb. 3.97: Waagerechte Gerade

Es folgt eine senkrechte Strecke bis X66 mit einem Übergang in Form eines Radius mit Größe 1 mm zum nächsten Element. Wir programmieren:

Abb. 3.98: Senkrechte Strecke

Nun folgt eine waagrechte Strecke mit dem Endpunkt Z-75 mit einem Übergang von R1. Wir programmieren:

Abb. 3.99: Waagerechte Strecke

Als vorletztes Konturelement programmieren wir eine Senkrechte mit Endpunkt X80 und mit einem Übergang in Form einer Fase von 2 x 45°.

Abb. 3.100: Senkrechte Strecke

Als letztes Konturelement folgt nun eine waagrechte Strecke deren Endpunkt sich 1 mm vor dem Spannfutter befindet. Wir programmieren diesen Endpunkt mit Z-90.

Abb. 3.101: Waagerechte Strecke