Lektion Fortschritt:

4 Der Exzenter: ein Vorgeschmack auf Baugruppen (Teil 2)

4.4 Ansichtssteuerung in Baugruppen

Die Gefahr, in der Baugruppe den Überblick zu verlieren, ist groß. Daher folgt an dieser Stelle eine kleine Ergänzung zur Ansichtssteuerung:

Klicken Sie im FeatureManager oben rechts einmal auf den kleinen Pfeil ohne Namen.

  • Daraufhin wird ein ganzes Feld von Spalten aufgeklappt, das haufenweise Symbole enthält. Dieses Gebilde, in Form und Ziel einer Excel-Tabelle ähnlich, wird bei SolidWorks als Erscheinungsbilder-Spalten bezeichnet. Sobald sich der Schock gelegt hat, finden Sie heraus, dass die Symbole alle bekannt sind und dass alle vier Spalten sinnvolle Dinge tun:

Wenn Sie auf ein Symbol unter der ersten Spalte klicken, so wird das zugehörige Element der jeweiligen Zeile ausgeblendet. Ein weiterer Klick und es erscheint wieder. Das Ganze ist also eine Aktivierungsmatrix zwischen Feature und Darstellung. Mit dem allgegenwärtigen Auge dagegen können Sie das nur kollektiv erreichen, und ansonsten ohnehin nur in Einzelschritten.

Diese Spalten dienen dazu, Sichtbarkeit und Aussehen mehrerer oder aller Komponenten auf einmal zu steuern. Die Spalten steuern von links nach rechts Sichtbarkeit, Anzeigemodus also Drahtgitter, schattiert usw. –, Erscheinungsbild also die Farbe, getrennt nach Bauteil und Komponente und Transparenz (Abb. 4.14).

  • Klicken Sie jetzt auf die Zelle Ex Z4/Transparenz, so wird das Antriebsrad durchsichtig (Kasten).

Abb. 4.14: Ex Z4 wird transparent geschaltet

4.4.1 Verknüpfungen überprüfen

Mit dem durchsichtigen Zahnrad können Sie sich jetzt einmal dessen Verknüpfungen ansehen:

  • Klappen Sie den untersten Eintrag Verknüpfungen im FeatureManager auf.

Hier erscheinen sämtliche Verknüpfungen dieser Baugruppe – egal, welche Komponenten beteiligt sind (Abb. 4.15).

Abb. 4.15: Der Verknüpfungsordner der Baugruppen enthält sämtliche bestehende Verknüpfungen

Wenn Sie dagegen die einzelnen Komponenten aufklappen, finden Sie dort an erster Stelle deren spezifische Verknüpfungen: Unter dem Eintrag Ex Räder (Ex Z4) finden Sie den Ordner Verknüpfungen in <Baugruppe>. Er enthält nur deshalb genau die gleichen Verknüpfungen, weil dies bisher die einzigen in der Baugruppe sind. Schauen Sie in drei Seiten noch einmal dort vorbei.

Auch die Komponente Ex Achse besitzt diese drei Verknüpfungen, denn sie ist ja der einzige Partner des Zahnrads. Interessanterweise jedoch unterscheiden sich die Einträge: Während die Namen – hier Deckungsgleich3 – identisch sind, steht in den Klammern dahinter immer jeweils der Partner: Bei Z4 ist es die Achse, bei Ex Achse steht Ex Räder Z4 in der Klammer. Davor stehen die Symbole der Verknüpfung, hier dreimal Deckungsgleich.

  • Klicken Sie nacheinander auf die Einträge, so werden sie im Editor hervorgehoben. Sehr schön erkennen Sie die beiden Flächenverknüpfungen. Die Hervorhebung der dritten Verknüpfung dagegen grenzt an moderne Kunst (Abb.4.16).

Abb. 4.16: Die Verknüpfungen werden schnell sehr zahlreich – man muss also lernen, den Überblick zu wahren!

Sie sehen übrigens auch, wie praktisch es in solchen Situationen ist, wenn man mal schnell Komponenten verschwinden lassen kann.

4.4.2 Komponenten beim Einfügen drehen

Statt jedes Mal die Funktion Komponente drehen zu bemühen, können Sie die Objekte auch schon beim Einfügen in Stellung bringen:

  • Fügen Sie die Komponente EX LAGERBUCHSE ein. Bevor Sie jedoch bestätigen, aktivieren Sie im PropertyManager die Option Kontext-Symbolleiste Rotation anzeigen.

  • Hierauf wird tatsächlich eine kleine Kontext-Symbolleiste eingeblendet, die ein Editierfeld und drei Schaltflächen aufweist. All diese sind auf die relative Rotation des Bauteils ausgerichtet (Abb. 4.17).

  • Klicken Sie auf die Schaltfläche Komponente um X drehen, bis die Lagerbuchse wie in der Abbildung ausgerichtet ist. Fügen Sie sie in der Nähe von Ex Z4 ein.

Abb. 4.17: Manöver: Die Lagerbuchse wird in die korrekte Lage gedreht

  • Fügen Sie dann eine zweite EX LAGERBUCHSE ein und platzieren Sie sie in der Nähe von Ex Konter. Richten Sie auch diese grob aus.

4.4.3 Die Teile zusammenfügen

Die Verknüpfungen selbst sind leicht zu realisieren:

  • Verknüpfen Sie wieder jeweils zwei nichtparallele Prismenflächen mit Ex Achse deckungsgleich.
  • Die dritte Verknüpfung – ebenfalls deckungsgleich – definieren Sie zwischen der Druckfläche der Lagerbuchse und dem Boden von Z4 (Abb. 4.18).
  • Vergleichen Sie Ihre Anordnung mit Abb. 4.19.

Abb. 4.18: Die Lagerbuchse wird auf der Achse bis ans Zahnrad geschoben

Abb. 4.19: Die Achse ist etwas länger als die Lagerbuchse

  • Befestigen Sie auf gleiche Art auch die Lagerbuchse auf dem Gegenrad (Abb. 4.20).