Lektion Fortschritt:

6 Nachwort und Ausblick

Herzlichen Glückwunsch, liebe Leserin, lieber Leser: Sie haben mit SolidWorks eine Maschine gebaut!

Dabei haben Sie die Software mit ihren Höhen und Untiefen kennengelernt. Sie haben sich die abstrakten Grundsätze der dreidimensionalen, parametrisch-historienbasierten Konstruktion erarbeitet und gelernt, sie in die Praxis umzusetzen. Sie haben eine Vielzahl von Verfahren und Methoden erlernt, um in Zukunft genau das für Ihre Konstruktionsaufgabe geeignete wählen zu können. Und nicht nur das: Jetzt können Sie Ihre Arbeit auch darstellen und kommunizieren, und zwar auf dem Bildschirm wie auf dem Papier. All dies sind Fundamente des virtuellen Konstruktionsprozesses.

Damit sind wir am Ende dieses Kurses angekommen.

Wenn Sie an dieser Stelle angekommen sind, dann kann ich Ihnen für Ihre Teilnahme und Ihren sicherlich gewaltigen Arbeitseinsatz nur noch danken. Doch es war nötig: MCAD erschließt sich nicht allein durch Lesen, sondern vor allem durch harte Arbeit. Ich wünsche Ihnen auf Ihrem Weg des Konstruierens, mit und ohne SolidWorks, alles Gute!

Auch wenn im Anschluss noch ein paar Aufgaben auf Sie warten.

Übungen

Konstruktion

Erstellen Sie eine Zeichnung von EX ACHSE. Fügen Sie alle zur Fertigung nötigen Maße ein. Die Passung soll, passend zu EX LAGERBUCHSE, als Klemmpassung m6 angegeben werden.

Lösungen Kontrollfragen

Kapitel 1

1. Dann müsste der Fuß von B UNTERTEIL auf der Außenseite nach den Abmessungen dieses Kaufteils dimensioniert werden – ebenso wie sich das Klammermagazin nach den Klammern richtet.

2. Die Gefahr einer Doppel- oder gar Mehrfach-Passung. Am besten werden die Schraubdome mit einigen Zehntelmillimetern Spiel geformt.

Kapitel 2

3. Weil hier die globalen blechspezifischen Größen und Eigenheiten automatisch vorausgesetzt werden. Beispielsweise kann man die Biegeradien von der Blechstärke abhängig machen, wodurch immer und automatisch ausreichende Radien gewährleistet sind, auch wenn man die Blechstärke ändert. Je nach Definitionsgüte bleiben hierbei auch die funktionalen Maße erhalten, siehe etwa Außen- und Innenteil des Magazins.

4. Der Spannklotz für die Klammern AR B SPANNER hätte sich unabhängig vom Trog und Oberteil bewegen lassen müssen. Er wird von der langen Spannfeder nach vorne gezogen und drückt so die Klammern gegen MAG B OBERTEIL. Dadurch werden die Klammern „nachgeladen“. Doch hierzu muss er sich frei zwischen MAG B OBERTEIL und MAG STOPPER bewegen können, was eine Breitenbeziehung zwischen drei Teilen erforderlich macht. Und das kann SolidWorks offenbar nicht leisten.

Kapitel 3

5. Da keine Kommunikation mit anderen Bauteilen stattfindet, führen einseitige Änderungen oft zu Anpassungsfehlern. Bottom-Up eignet sich weder für Team-Projekte noch für komplexe Anlagen und Aggregate.

6. Top-Down erfordert auf jeden Fall planerische Weitsicht, oft aber auch größeren Modellieraufwand, z.B. durch die Erfordernis von Master-Skizzen oder Bauteilen, die im resultierenden Objekt nicht selbst verwendet werden. Auch werden erhöhte Anforderungen an methodische Sicherheit und Erfahrung des Anwenders gestellt.

Kapitel 4

7. Diese Maße haben keinen Einfluss auf das Modell, da sie als gesteuerte Maße interpretiert werden – mit anderen Worten: mit den Modellmaßen können Sie auch die Modelldatei bearbeiten.

8. Im PropertyManager der Bemaßung unter Bemaßungstext ersetzen Sie die Variable <DIM> einfach durch einen statischen Text. Allerdings wird dieser nicht nachgeführt!

Kapitel 5

9. Dies ist z.B. dann erwünscht, wenn Sie mit Subunternehmern arbeiten, Ihre Konstruktionsgeheimnisse jedoch für sich behalten wollen. Wegen der besseren Kompatibilität verlangen Fertigungsunternehmen sogar nach einer Exportdatei mit „dummen Solids“ und zusätzlich einer Zeichnung, die die Detaillierung enthält.

Konstruktion

Diese Zeichnung befindet sich auf CD6 unter \LÖSUNGEN.

Prüfungsfragen Lehrbrief 6

Die folgenden Aufgaben sind für die Abgabe im Institut gedacht. Bitte benennen Sie sie wie angegeben, sodass wir ihre Zugehörigkeit zweifelsfrei erkennen.

  • Sie können uns Ihre Lösungen auf Sachfragen gerne als PDF zusenden, falls Sie über einen PDF-Drucker verfügen. Ist dies nicht möglich, reichen Sie sie als Rich-Text- (*.RTF)- oder ASCII-Dokument (*.TXT) ein.
  • Die Konstruktionsaufgaben speichern Sie – je nach Anforderung – als Solidworks-Dokumente ab, also entweder als *.SLDPRT, *.SLDASM oder *.SLDDRW.
  • Übernehmen Sie bitte die Nummerierung der Fragen und die Dateinamen bei den Konstruktionsaufgaben.

Sachfragen

Speichern Sie diese Lösungen bitte unter LB 6 TEXT.

1. Sowohl die beiden Bodenteile in Kapitel 1 als auch die Lagerböcke des Getriebes in Lehrbrief 5 sind jeweils durch ein gemeinsames Referenzteil entstanden. Worin liegen die Unterschiede für die beiden spezifischen Lösungen und die jeweiligen Gründe dafür?

2. Wofür wird die Funktion Abspalten hauptsächlich genutzt?

3. Bei den Schraubdomen der Bodenteile hatten wir Schwierigkeiten mit dem Verhalten der Option Formschräge, weil diese die Bohrung und die Zylinderwand gegensinnig abschrägte. Was ist der Grund für dieses Verhalten?

4. Warum haben wir oft mit der Funktion Messen gearbeitet, obwohl wir doch alle Bauteile mit Abmaßen verfügbar hatten?

5. Welches sind die Vorzüge der Konstruktion mit Blech-Features gegenüber derjenigen mit Standard-Volumenkörpern?

6. Wieso lassen sich die Maße von Blech-Laschen – also Laschenlänge und Laschenposition – jeweils inklusive und exklusive der Biegeradien angeben?

7. Warum haben wir in Kapitel 3 den Hub der Klinge erst in der Baugruppe abgeglichen?

8. Worauf bezog sich die Bemerkung in Kapitel 4, dass der Freilauf-Durchmesser der Lagerbuchse ruhig einen „krummen“ Wert haben könne?

Konstruktion

Im Anschluss wird der Halbschnitt eines rotationssymmetrischen Bechers gezeigt, der im sogenannten Fließpressverfahren gefertigt werden soll. Dabei wird ein Rohling in eine Hohlform eingelegt und mit Hilfe eines Druckstempels „fließend“ in die gewünschte Form gedrückt. Wenn das Material entgegengesetzt zum Stempel fließt, entstehen einseitige Hohlteile wie z.B. Tuben für Zahnpasta. Der Stempel bildet dabei die Innenform des Bauteils, die Hohlform oder Pressbuchse ergibt die Außenform. Das Ganze ist also eine spezielle Form der Extrusion.

  • Konstruieren Sie zunächst den Becher bottom-up, dann die Hohlform und den Druckstempel mit Hilfe der Top-Down-Methode. Die resultierende Höhe des Bechers ist – im Rahmen der Aufgabe – unerheblich.
  • Speichern Sie diese drei Bauteile bitte unter LB 6 BECHER, LB 6 PRESSBUCHSE und LB 6 DRUCKSTEMPEL.