Lektion Fortschritt:

1 Die Motor-Einheit als Dummy

Bevor wir mit Begeisterung in die Konstruktion der Getriebehälften eintauchen können, brauchen wir noch ein Bauteil für die Top-Down-Konstruktion der Aufnahmebohrungen: den kleinen Elektromotor. Da dieser aber eingekauft wird, modellieren wir ihn hier nur als „Dummy-Bauteil“, d.h. als nichtfunktionalen Platzhalter, auf den wir das Ritzel Z0 aufstecken können und der uns als Referenzteil die erforderliche Geometrie liefert.

1.1 Der Motor selbst

Natürlich muss auch der stellvertretende Motor korrekte Abmessungen aufweisen:

  • Öffnen Sie ein neues Teil und speichern Sie es unter M Motor.
  • Erstellen Sie auf der Ebene vorne die Skizze nach Abb. 1.1.

Abb. 1.1: Die Grundskizze des Motors

Eine schnelle Methode, diese Skizze zu erstellen, besteht im Überschneiden eines Kreises mit einem Rechteck.

  • Hierzu zeichnen Sie einen Kreis und ein Mittelpunkt-Rechteck um den Nullpunkt. Dann trimmen Sie die überstehenden Elemente im Modus Intelligentes Trimmen. Ziehen Sie einfach über alles, was weg soll (Abb. 1.2), mit Strg+Z korrigieren Sie Irrtümer.

Dies erlaubt Ihnen, die Elemente in ganzen zwei Zügen zu schneiden: Einmal ziehen Sie rund um den Kreis, dann noch einmal darin, um die Mittellinien loszuwerden.

Abb. 1.2: Die Grundskizze des Motors

Weiter im Text:

  • Nennen Sie die Skizze Sk Motor und erheben Sie sie in A Motor um 27 mm.
  • Erzeugen Sie dann auf der Endfläche der Austragung den einfachen Zylinder für die Montage der Antriebsseite nach Abb. 1.3 und nennen Sie die Features Sk Antrieb und A Antrieb.
  • Erzeugen Sie danach auf der gegenüberliegenden Endfläche – derjenigen, die auf dem Ursprung liegt –, die Verdrehsicherung nach Abb. 1.4. Weitere Erklärungen folgen.

Abb. 1.3: Schlicht: Die Antriebsseite

Umwandeln des Bemaßungstyps

Für das Vertikalmaß ändern Sie nachträglich den Maßtyp, da die Bemaßung – trotz aller Intelligenz – den Kreisbogen nicht als Durchmesser interpretiert:

  • Erzeugen Sie zunächst die Schnittfigur mit dem Kreis und der einseitigen Vertikalen.
  • Bemaßen Sie dann den Kreisbogen mit einem Radius von 4.2 mm (Abb. 1.5, links).

Wandeln Sie diesen Radius wie folgt in einen Durchmesser um:

  • Im PropertyManager des Radius, Registerkarte Hilfslinien, finden Sie in der obersten Rubrik, mittlere Reihe, die Schaltflächen Radius, Durchmesser und Linear. Klicken Sie auf Durchmesser oder auch Linear, wenn Sie die Maßlinie zusätzlich aus der Figur herausziehen wollen (Kasten ganz links).

Abb. 1.4: Diese Verdrehsicherung dient auch der eindeutigen Orientierung des Motors

Abb. 1.5: Umwandeln eines Radius in einen Durchmesser

Die Funktion erkennt den Kreis und fügt ein Durchmessersymbol bei. Der Maßwert verdoppelt sich entsprechend zur Durchmesserangabe (Mitte).

  • Ziehen Sie bei einem Linear-Maß die Maßzahl aus der Skizze (rechts).

Für das Horizontalmaß wenden wir die gleiche Strategie an wie beim Hebel:

  • Bemaßen Sie die Breite zunächst gegen die Mittellinie und bestätigen Sie einfach den Maßwert (Abb. 1.6, orangefarbene Maßzahl). Ziehen Sie die linke Maßhilfslinie dann auf den linken Quadranten des Kreisbogens und lassen Sie los, wenn das kleine rote Zielquadrat erscheint (Pfeil). Dieses Maß beträgt schließlich 8 mm.

Abb. 1.6: Alter Trick: Ziehen der Maßhilfslinie auf den Quadranten

  • Tragen Sie Sk Sicherung dann um 2 mm aus. Nennen Sie das Feature A Sicherung.

Bohren Sie diesen Körper nun passend für die Welle:

  • Erstellen Sie auf der Endfläche von A Sicherung eine Skizze, dort einen Kreis deckungsgleich auf dem Ursprung und bemaßen Sie diesen mit 2 mm.
  • Tragen Sie Sk Welle dann mit einem Linear ausgetragenen Schnitt und der Endbedingung durch alles aus. Nennen Sie das Feature S Welle (Abb. 1.7).
  • Speichern Sie das Bauteil.

Abb. 1.7: Pappkamerad: Die Bohrung für die Welle stellt das einzige Feature dieses Motors dar

1.2 Die Antriebswelle

Die Welle des Motors bauen wir ebenfalls nur pro forma: Wir brauchen sie, um das Zahnrad daran zu befestigen. Zugegeben, diese Überlegungen sind interessanter, wenn Sie die fertige Baugruppe in Bewegung setzen möchten. Auch hier lasse ich Ihnen die Wahl, ob Sie das Bauteil gesondert erstellen oder einfach unserer stetig wachsenden Sammlung an ACHSEN einverleiben möchten:

  • Öffnen Sie das Teil ACHSEN und fügen Sie eine Konfiguration namens M Z0 Welle hinzu. Definieren Sie wie immer eine Konfigurationsspezifische Farbe und lassen Sie den Konfigurationsnamen in der Stückliste aufführen.
  • Modifizieren Sie dann die Achse nach Abb. 1.8, also Länge = 38 mm, Fase kann bleiben.

Abb. 1.8: Einführen des Kreisdurchmessers als konfigurierten Parameter

  • Wenn Sie die Welle als Extra-Bauteil erzeugen wollen, brauchen Sie darauf natürlich nicht zu achten. Nennen Sie das Bauteil dann M Z0 Welle.

Noch eine vergessene Achse

Wir haben noch ein Bauteil vergessen, das allerdings nichts mit dem Motor zu tun hat: Wenn Sie die Achsensammlung schon offen haben, fügen Sie bitte noch eine weitere Konfiguration hinzu – die Achse für das Stufenrad 1 nämlich:

  • Öffnen Sie – gegebenenfalls noch einmal – das Teil ACHSEN und fügen Sie eine Konfiguration namens G Z1 Achse hinzu. Definieren Sie wie immer eine
    Konfigurationsspezifische Farbe und lassen Sie den Konfigurationsnamen in der Stückliste aufführen.
  • Ändern Sie die Achse nach Abb. 1.9, also Länge = 18 mm, Durchmesser = 3 mm.

Andernfalls haben Sie vorhin Mist gebaut…

Abb. 1.9: Die Achse der Einheit Z1

1.3 Die Baugruppe Motor

Schließlich kommt es, wie es kommen musste: Wir bauen die drei Teile zur Baugruppe zusammen.

  • Erstellen Sie eine neue Baugruppe namens Motor.
  • Fügen Sie nacheinander die Bauteile M MOTOR, dann entweder M Z0 WELLE oder ACHSEN in der Konfiguration M Z0 Welle sowie schließlich das kleine Zahnrad M Z0 hinzu. Achten Sie darauf, dass der Motor das Basisteil ist.
  • Verknüpfen Sie die Welle konzentrisch mit der Bohrung im Motor-Block.
  • Fügen Sie dann eine Abstandsverknüpfung hinzu, die 6.5 mm zwischen der Frontseite von A Antrieb und der Stirnfläche der Welle bestimmt (Abb. 1.10).
  • Verknüpfen Sie eine Stirnfläche des Ritzels deckungsgleich mit der Stirnfläche der Welle auf der Antriebsseite.

Abb. 1.10: Verknüpfen der Welle mit dem Motor

  • Verknüpfen Sie diese beiden dann ebenfalls konzentrisch. Verfügen Sie hier jedoch zusätzlich, dass die Rotation gesperrt werden soll, um eine Klemmpassung zu simulieren – schließlich wollen wir ja ein Drehmoment von der Welle aufs Ritzel übertragen!

Beenden Sie den Verknüpfungsmodus und ziehen Sie an der Welle – das Ritzel sollte sich mitdrehen. Sie sehen übrigens auch: Die gesperrte konzentrische Verknüpfung im FeatureManager sieht etwas anders aus als die Standardversion.

  • Speichern Sie die Baugruppe und schließen Sie sie (Abb. 1.11).

Abb. 1.11: Die fertige Antriebseinheit

Kontrollfragen

Welche arbeitsparende Alternative können Sie sich zur Konstruktion des Platzhalter-Bauteils vorstellen?

Woher wissen wir so genau, welche Position Achse und Ritzel im Motorblock genau einnehmen müssen?