Lektion Fortschritt:

3 Die Baugruppe „Schlitten“ (Teil 1)

Die Führung aus dem vorigen Kapitel verhilft dem Schlitten zu seiner Funktion. Dieser wird vom HEBEL bewegt, wobei dessen Dreh- in eine Hubbewegung umgesetzt wird. Am Schlitten ist die Klinge montiert, die die Klammer aus ihrem Verbund löst und durch das Papier hindurch immer weiter nach unten drückt, bis ihre Enden von der Stanzplatte umgebogen werden.

Der Schlitten ist eine Minibaugruppe, die aus dem Korpus besteht, dem eigentlichen Schlitten, der Achse für den Hebel, der beschriebenen Klinge, die das Stanzwerkzeug darstellt, der Knagge, die die Klinge am Korpus befestigt, und einer Schraube mit Sicherungsscheibe, die Knagge und Korpus miteinander verbindet und dabei die Klinge festklemmt.

Sie ahnen richtig: Es ist mal wieder Zeit für ein Mehrkörper-Bauteil.

Das Kürzel für diese Baugruppe lautet Schl

3.1 Die Achse für den Hebel

Da wir gleich eine Bohrung brauchen, bauen wir schnell die zugehörige Achse, die Sie aber ruhig aus einem bestehenden Bauteil ableiten oder als Konfiguration zu den ACHSEN hinzufügen können:

  • Öffnen Sie AR ACHSE. Speichern Sie sie mit der Option Als Kopie speichern und öffnen unter Schl Achse.
  • Ändern Sie die Tiefe von A Achse auf 12 mm. Speichern und schließen Sie sie dann.

Hier die Version für die Konfigurationen:

  • Öffnen Sie das Teil ACHSEN.
  • Fügen Sie eine neue Konfiguration hinzu, die Sie als Schl Achse bezeichnen. Tragen Sie als Beschreibung Achse für den Schlitten ein und sehen Sie als angezeigte Benennung den Konfigurationsnamen vor. Definieren Sie auch eine konfigurationsspezifische Farbe (Abb. 3.1).
  • Speichern und schließen Sie die ACHSEN.

Abb. 3.1: Die Achse für den Schlitten als Konfiguration

3.2 Der Basiskörper

Zunächst schaffen wir die Grundlage für die Mehrkörper-Bauteile Klinge und Knagge, nämlich den Schlitten selbst:

  • Erstellen Sie ein neues Teil namens Schl Korpus.
  • Erstellen Sie auf der Ebene vorne die Skizze Sk Basis nach Abb. 3.2.
  • Sparen Sie auch hier Arbeit durch Spiegeln, will heißen: Erstellen Sie nur die linke Hälfte und spiegeln Sie sie dann. Löschen Sie wie immer die überflüssigen Punkte.

Abb. 3.2: Die Skizze des Basiskörpers

  • Mit einem linear ausgetragenen Aufsatz und der Endbedingung Mittig erheben Sie die Skizze zu beiden Seiten der Ebene um 8 mm. Nennen Sie das Feature A Basis.

3.3 Der Riegel

Nächster Streich ist der Riegel, der später den Endschalter betätigen und den Motor abschalten wird:

  • Wechseln Sie mit Strg+7 in die Isometrieansicht.

Das ist wichtig, damit Sie im Folgenden die verschiedenen Aufsätze in korrekter Ausrichtung anordnen können.

  • Legen Sie auf dem linken Höcker eine neue Skizze an.
  • Zeichnen Sie die Skizze nach Abb. 3.3. Übernehmen Sie die rechte Linie von der linken Kante des Grundkörpers und ordnen Sie die beiden angrenzenden Horizontalen symmetrisch zur Mittellinie an (Abb. 3.3, Kreise). Diese ist deckungsgleich mit dem Ursprung verknüpft.
  • Schließen Sie die Skizze und nennen Sie sie Sk Riegel. Tragen Sie sie mit einem linear ausgetragenen Aufsatz blind um 8.5 mm nach unten aus. Nennen Sie das Feature A Riegel (Abb. 3.4).

Abb. 3.3: Die Skizze des Riegels

Abb. 3.4: Der fertige Riegel

3.4 Die Kassetten: lineare Skizzenmuster

Jetzt sorgen wir wieder für konstante Wandstärken, indem wir vorn und hinten je vier kassettenartige Vertiefungen in den Basiskörper einschneiden. Zeichnen werden wir jedoch nur eine einzige:

  • Legen Sie auf der in Abb. 3.4 zu sehenden Frontseite eine neue Skizze an. Zeichnen und bemaßen Sie das einfache Rechteck nach Abb. 3.5. Nutzen Sie dazu den Rechtecktyp Mittelpunkt-Rechteck mit der Option Von Mittelpunkten, den Sie im PropertyManager finden.

Abb. 3.5: Eine der vier Kassetten der Frontseite

  • Rufen Sie dann die Funktion Lineares Skizzenmuster auf (Abb. 3.6).
  • Wählen Sie als Richtung 1 eine horizontale Kante, als Richtung 2 eine vertikale (Pfeile). Damit geben Sie die beiden Ausbreitungsrichtungen des Musters vor.

Abb. 3.6: Die Funktion Lineares Skizzenmuster bietet eine Vielzahl an Optionen

  • Wählen Sie ruhig erst die Elemente für Muster, welche natürlich die vier Seiten des Rechtecks sind. Auf diese Art sehen Sie gleich die Auswirkungen Ihrer Einstellungen.
  • Geben Sie für Richtung 1 insgesamt 2 Kopien an. Der Abstand betrage 8.5 mm. Für Richtung 2 wählen Sie ebenfalls 2 Kopien, die jedoch nur einen Abstand von 7 mm aufweisen. Lassen Sie jeweils den Abstand der Bemaßung anzeigen, sodass Sie beide Abstände in der Skizze editieren können. Bestätigen Sie und schließen Sie die Skizze. Nennen Sie sie Sk Kassette vorne.
  • Schneiden Sie die Skizze mit einem linear ausgetragenen Schnitt blind und 2 mm tief in den Basiskörper ein (Abb. 3.7). Nennen Sie das Feature S Kassette vorne.
  • Blenden Sie die absorbierte Skizze Sk Kassette vorne wieder ein.

Abb. 3.7: Die Skizze und der Schnitt der Kassetten

  • Legen Sie auf der Rückseite nun ebenfalls eine Skizze an. Diesmal jedoch pausen Sie einfach die Linien von Kassette vorne durch, indem Sie Elemente übernehmen anwenden. Einzige Ausnahme sind die beiden untersten Horizontalen, die Sie von Hand ergänzen (Abb. 3.8). Verlängern Sie dann die Vertikalen, bis alle vier Konturen geschlossen und ohne Überstände sind.
  • Schließen Sie die Skizze Sk Kassette hinten. Prägen Sie sie mit einem linear ausgetragenen Schnitt ebenfalls 2 mm tief in den Grundkörper ein. Nennen Sie das Feature S Kassette hinten (Abb. 3.9).

Abb. 3.8: Die Rückseite weist unten längere Kassetten auf

Abb. 3.9: Die fertigen Kassetten der Rückseite