Lektion Fortschritt:

2 Die Schlittenführung (Teil 2)

2.4 Einschnitte und Nuten

Nun brauchen wir noch einige Nuten für die beweglichen Teile.

2.4.1 Die Nut für den Hebel

Schneiden Sie nun eine Aussparung für den Hebel ein:

  • Legen Sie auf der vertikalen Fläche, die außen an den Bogenschnitt angrenzt, eine neue Skizze an.
  • Übernehmen Sie die beiden Vertikalen und die projizierte Oberkante des Bogenschnitts.
  • Verlängern Sie die Horizontale so, dass sie die Vertikalen miteinander verbindet. Verlängern Sie diese wiederum nach unten und verbinden Sie sie mit einer weiteren Horizontalen (Abb. 2.17).
  • Trimmen Sie die überstehenden Enden, sodass ein Rechteck entsteht, und bemaßen Sie die Horizontale gegen die Schnittkante mit 0.5 mm.
  • Zeichnen Sie eine vertikale Mittellinie ein und verknüpfen Sie sie mit dem Mittelpunkt der oberen Horizontalen. Ergänzen Sie die Skizze dann zur symmetrischen, T-förmigen Form nach Abb. 2.18.

Abb. 2.17: Drei dieser vier Linien wurden übernommen

  • Schneiden Sie Sk Absatz mit einem linear ausgetragenen Schnitt und der Endbedingung Bis nächste durch die Wand (Abb. 2.19). Nennen Sie das Feature S Absatz.

Abb. 2.18: Der Einschnitt für den Hebel

Abb. 2.19: Der Einschnitt für den Hebel

2.4.2 Material auffüllen

Als Nächstes fügen Sie ein Stück Boden zwischen Grundkörper und Führung ein:

  • Fügen Sie auf der Unterseite des U-Profils eine neue Skizze ein.
  • Übernehmen Sie von der Aussparung die beiden Vertikalen und diejenige Horizontale, die dem Ursprung am nächsten liegt.
  • Ergänzen Sie die Figur mit einer Linie zum Rechteck. Trimmen Sie die überstehenden Enden und bemaßen Sie entsprechend Abb. 2.20.
  • Extrudieren Sie die Skizze Sk Sohle dann mit einem linear ausgetragenen Aufsatz zur originalen Dicke des U-Profils. Dies erreichen Sie automatisch, indem Sie die Endbedingung Bis Oberfläche und die Außenfläche des U-Profils wählen (Abb. 2.21). Nennen Sie das Feature A Sohle.

Abb. 2.20: Die Skizze für das Bodenstück

Abb. 2.21: Die Dicke des Bodenstücks wird automatisiert

Das resultierende Feature sehen Sie allerdings nur, wenn Sie von oben oder von unten in die Führung hineinblicken.

2.4.3 Die Aussparung für den Schlitten

Auch der Schlitten, der vom Hebel auf und ab bewegt wird, benötigt eine Aussparung. Die legen Sie genauso an wie die für den Hebel:

  • Legen Sie auf dem – von der Ansicht Oben aus gesehen – rechten Vorsprung der Führung eine neue Skizze an.
  • Übernehmen Sie wieder drei Kanten und ergänzen Sie die vierte. Bemaßen Sie den Abstand mit 12 mm (Abb. 2.22).

Abb. 2.22: Die Skizze für die Aussparung des Schlittens

  • Schneiden Sie Sk Hubhöhe mit einem linear ausgetragenen Schnitt und der Endbedingung Bis nächste aus. Nennen Sie den Schnitt S Hubhöhe (Abb. 2.23).

Abb. 2.23: Die Aussparung für den Schlitten

2.5 Spiegeln mehrerer Features

Als Nächstes stehen einige Features an, die ebenensymmetrisch liegen, und das auch noch zur gleichen Ebene! Die zeitsparende Methode, die Sie hier anwenden, besteht darin, nur eine Seite zu vollenden und anschließend alle Features in einem einzigen Arbeitsgang zu spiegeln.

2.5.1 Die Passungshaken

Zwei Vorsprünge für die formschlüssige Positionierung der Führung auf der Grundplatte stehen jetzt auf dem Programm:

  • Legen Sie auf der Unterseite des Befestigungsflanschs eine neue Skizze an.
  • Zeichnen Sie die Figur nach Abb. 2.24. Definieren Sie Symmetrie, gleiche Breiten und allseitig tangentiale Verknüpfungen. Beachten Sie zur Erleichterung auch die folgenden Hinweise.

Abb. 2.24: Die Skizze des Passungshakens

Denn die Tangentenbeziehungen erfüllen Sie sehr einfach,

  • wenn Sie eine rechtwinklige Figur zeichnen und den Kreis mit der Option 3 Punkte verwenden, um die Enden abzurunden: Fangen Sie einfach die beiden Seiten und das Ende (Abb. 2.25).

Abb. 2.25: Abrunden mithilfe von Kreisen

Trimmen Sie die Enden und Kreise entsprechend Abb. 2.26.

  • Verknüpfen Sie schließlich die drei Radien durch die Skizzenbeziehung Gleich.
  • Tragen Sie die Skizze Sk Ausrichtung dann mit einem linear ausgetragenen Aufsatz um 2.5 mm aus. Nennen Sie diesen A Ausrichtung.

Abb. 2.26: Austragen der Ausrichtungshilfe

2.5.2 Die Verstärkungsrippen

Vier kleine Verstärkungsrippen helfen, das Chassis auszusteifen. Sie sind identisch und liegen symmetrisch, was bedeutet: Wir modellieren eine, kopieren sie mit einem linearen Muster und spiegeln diese beiden schließlich auf die andere Seite:

  • Erstellen Sie eine Ebene, parallel zu der Endfläche über dem Ursprung und 8 mm davon entfernt. Nennen Sie sie E Rippe (Abb. 2.27).
  • Erstellen Sie darauf eine neue Skizze. Übernehmen Sie zunächst die Vertikale und Horizontale der angrenzenden Kanten – ebenfalls auf der linken Seite des U-Profils! – und ergänzen Sie diese mit einer Schrägen von 45° Neigung. Trimmen Sie die Schenkel und bemaßen Sie sie mit 3 mm (Abb. 2.28).

Abb. 2.27: Eine Ebene für die Verstärkungsrippe

Abb. 2.28: Die Skizze der Rippe

  • Tragen Sie die Skizze Sk Rippe mit einem linear ausgetragenen Aufsatz um 2 mm ins Innere aus.
  • Schließen Sie das Feature und nennen Sie es A Rippe.
  • Wählen Sie Einfügen, Muster/Spiegeln, Lineares Muster. Wählen Sie als Richtung 1 einfach die Kante der Hohlkehle (Abb. 2.29). Belassen Sie die Option Abstand und referenzierte Kopien, geben Sie als Abstand 15 mm und als (Gesamt-) Anzahl der Kopien 2 an.

Abb. 2.29: Erstellen der zweiten Rippe als Muster

  • Wählen Sie unter Features und Flächen das Feature A Rippe. Bestätigen Sie und nennen Sie das Feature MLi Rippe.

2.5.3 Die Bohrungen

An Bohrungen benötigen wir zwei für die Lagerbuchsen des Hebels und vier zur Befestigung des Bauteils auf der Bodenplatte:

  • Klicken Sie auf der – von oben gesehen – linken Seite auf die vertikale Außenwand unter dem Bogenschnitt. Wählen Sie dann den Bohrungsassistenten (Abb. 2.30).

Abb. 2.30: Die Bohrung für die Lagerhülse

  • Wählen Sie den ersten Bohrungstyp, Stirnsenkung. Wählen Sie den ersten Typ – es kommt nicht darauf an, denn wir erstellen keine Normbohrung.
  • Aktivieren Sie unter Bohrungsspezifikationen die Option Benutzerdefinierte Größe anzeigen und stellen Sie einen Bohrungsdurchmesser von 8.5 mm, einen Senkdurchmesser von 11 mm und eine Senktiefe von 0.5 mm ein. Stellen Sie die Endbedingung Bis nächste ein.
  • Wechseln Sie dann zur Registerkarte Positionen. Klicken Sie einen Punkt an, um die Bohrung zu setzen, und drücken Sie auf Esc.
  • Die Bohrungsfunktion ist noch aktiv. Richten Sie den Mittelpunkt des Bogens und den neuen Punkt vertikal aufeinander aus.
  • Bemaßen Sie einen vertikalen Abstand von 34 mm über dem Ursprung. Setzen Sie noch eine gesteuerte horizontale Bemaßung vom Ursprung ausgehend ein. Bestätigen Sie und nennen Sie das Feature Bo Hauptlager (Hebel) (Abb. 2.31).

Abb. 2.31: Die Bohrung für die Lagerbuchse

Nun noch die beiden Fußbohrungen:

  • Klicken Sie auf die Oberseite des linken Fuß-Flanschs und rufen Sie wieder den Bohrungsassistenten auf.
  • Definieren Sie eine Bohrung – die dritte Schaltfläche – und stellen Sie die Bohrergröße auf 3.5 mm ein. Wählen Sie Formsenkung oben und unten (Abb. 2.32).

Abb. 2.32: Die beiden Fußbohrungen

  • Wechseln Sie zu den Positionen und erstellen Sie zwei Punkte mit den Bemaßungen nach der Abbildung 2.32. Die Punkte sind vertikal verknüpft. Bestätigen Sie und nennen Sie das Feature Bo Fuß Ø 3.5 mm.

2.5.4 Spiegeln

Da wir nun alle symmetrischen Features beisammenhaben, können wir sie endlich spiegeln:

  • Rufen Sie Einfügen, Muster/Spiegeln, Spiegeln auf.

Für die folgende Auswahl können Sie auch den aufschwingenden FeatureManager nutzen, wie er in Abb. 2.33 zu sehen ist.

  • Wählen Sie als Spiegelfläche die Ebene rechts.

Abb. 2.33: Da kommt was zusammen: Spiegeln der symmetrischen Features

  • Als zu spiegelnde Features wählen Sie beide Bohrungen, MLi Rippe und A Ausrichtung. Bestätigen Sie und nennen Sie das Feature Spiegeln div.
  • Damit tauchen sämtliche Features auch auf der anderen Seite auf.

Als letztes Feature folgen nun noch vier Verrundungen, die vom Spiegel-Feature nicht ausgeführt werden:

  • Wählen Sie die Verrundung und stellen Sie einen Radius von 1 mm ein. Klicken Sie dann alle vier Außenecken der Befestigungs-Flansche an (Abb. 2.34). Bestätigen Sie und nennen Sie das Feature V Ecken.

Abb. 2.34: Abrunden der Ecken

  • Färben Sie das Bauteil jetzt noch blau ein und speichern Sie es.

Kontrollfragen

Wie drehen Sie die Ansicht Normal auf um 180°?

Angenommen, Sie haben beim Skizzieren einen Volumenkörper in der Abbildung. Wie erleichtern Sie sich die Unterscheidung zwischen Skizzenelementen und Körperkanten?

In welchen Fällen empfiehlt sich das Skizzieren mit Offset Elemente?

Welche Features lassen sich nur bedingt spiegeln?

Welchen praktischen Nutzen bietet der Kreis, 3 Punkte?

Welche Art von Verstärkungsrippen lässt sich schneller auf manuellem Weg als mit der Rippenfunktion erstellen?