Lektion Fortschritt:

2 Die Blechteile (Teil 2)

2.5 Der Spannbügel

Der Spannbügel für die Klammern besitzt den anderen Haken für die lange Spannfeder und einen Anschlag, der das Herausfallen verhindert. Die Konstruktion und Platzierung dieses Anschlags bedeutet die eigentliche Finesse des Bauteils.

  • Erstellen Sie das Teil Ar B Spanner mit dem Basisprofil nach Abb. 2.38 und einer Austragungslänge von 22 mm. Das Material liegt innerhalb der Skizze, da das Teil im Klammer-Magazin läuft – also sind wiederum die Außenmaße von Bedeutung:

Abb. 2.38: Das Basisprofil des Spanners

  • Bestimmen Sie Blechstärke und Biegeradius wieder zu 0.5 mm.
  • Fügen Sie dann den Schnitt S Öffnung ein. Achten Sie auf Bündigkeit mit der Außenkante und die Tiefe – Blind 5 mm –, da das Blech auch in der Höhe geschnitten wird (Abb. 2.39).

Abb. 2.39: Das Feature von S Öffnung

Alles, was Sie jetzt noch brauchen, sind zweimal zwei Laschen:

  • Fügen Sie eine Kante-Lasche auf der Oberkante der Aussparung ein, die nach oben weist. Laschenlänge Blind 3 mm, Innerer virtueller Eckpunkt, Laschenposition Biegung außen, Offset Blind 0.2 mm. Bearbeiten Sie die Profilskizze nach Abb. 2.40. Nennen Sie das Feature L Anschlag 1.
  • Fügen Sie auf der körperseitigen Kante dieses Aufsatzes (Pfeil) wiederum eine Kante-Lasche ein, die im obigen Bild zu Ihnen hin weisen würde. Laschenlänge Blind 2 mm, Äußerer virtueller Eckpunkt, Laschenposition Außen. Nennen Sie sie L Anschlag 2.

Nun bringen Sie auf der dem Ursprung abgewandten Stirnfläche des Profils noch den Haken für die Rückholfeder an:

  • Fügen Sie auf der Oberkante der Stirnfläche (Abb. 2.41, Pfeil) eine Kante-Lasche mit dem Winkel 45 Grad (nach oben) ein und editieren Sie die Profilskizze nach der Abbildung. Stellen Sie die Laschenposition auf Biegung außen und nennen Sie das Feature L Haken 1.

Abb. 2.40: Die Skizze der ersten Anschlags-Lasche

Abb. 2.41: Die Skizze der ersten Haken-Lasche

  • Fügen Sie auf der Oberkante dieser Lasche wiederum eine Kante-Lasche mit dem Winkel 90 Grad nach unten ein und stellen Sie die Laschenlänge auf 3 mm Blind ein. Stellen Sie die Laschenposition auf Biegung außen und nennen Sie das Feature L Haken 2.

Damit ist dieses Teil fertig. Jetzt noch ein paar Federn, und wir können tatsächlich alles zusammenbauen!

2.6 3D-Kurven: Die drei Federn

Die Spiralfedern, die in Magazin und Arretierung eingebaut werden, sind im Rahmen dieses Kurses nicht funktionell, und zwei von ihnen sind ohnehin Zukaufteile, daher modellieren wir sie wiederum als Platzhalter. Doch zumindest lernen Sie jetzt noch eine 3D-Kurve kennen: Die Helix.

  • Wenn Sie möchten, blenden Sie die Symbolleiste Kurven ein (Abb. 2.42). Sie tritt an die Stelle der Leiste Bleche.

Abb. 2.42: Die Symbolleiste Kurven

2.6.1 Helices: Die Rückholfeder des Magazins

Die einfachste Feder ist die Rückholfeder, mit der der Magazintrog in Richtung Grundplatte gezogen wird. Die Ausgangsform einer Spiralfeder ist ja meistens ein Kreis, deswegen:

  • Erstellen Sie in einer neuen Skizze einen Kreis mit einem Durchmesser von 5.5 mm und nennen diese Sk Feder.

Dieser Kreis ist die Voraussetzung für die Helix-Funktion:

  • Wählen Sie Sk Feder und rufen Sie Helix und Spirale auf. Alternativ dazu wählen Sie Einfügen, Kurve, Helix/Spirale.
  • Stellen Sie Definiert durch auf Steigung und Umdrehung, wählen Sie dann die Steigungshöhe zu 1.90 mm bei 4 Umdrehungen im Uhrzeigersinn (Abb. 2.43).

Abb. 2.43: Konstruktion der Helix

  • Bestätigen Sie und nennen Sie das Feature He Feder.

Da wir auch eine Drahtdicke benötigen, läuft das Ganze auf eine Austragung hinaus. Doch da der Drahtquerschnitt kreisförmig ist, brauchen wir hier noch nicht einmal eine Querschnittskizze:

He steht für Helix.

  • Rufen Sie Aufsatz/Basis ausgetragen auf. Wählen Sie He Feder als Bahn, stellen Sie Kreisförmiges Profil und im dadurch aktivierten Editierfeld 0.4 mm ein.

Die Feder wird gebildet (Abb. 2.44).

Abb. 2.44: Minimum effort:
Eine Spiralfeder

2.6.2 3D-Skizzen: Die Schenkelfeder

Die zweite Feder ist schon nicht mehr ganz so einfach: Eine Schenkelfeder besitzt Verlängerungen an ihren Enden – und das bedeutet, wir müssen Tangenten an eine Raumkurve ansetzen. Kein Problem, sagen Sie? Ah, ja.

  • Erstellen Sie das Bauteil Ar Auslöser Feder.
  • Skizzieren Sie nach obigem Vorbild einen Kreis von 5 mm und erstellen Sie daraus eine Helix mit den folgenden Daten: Steigung und Umdrehung, konstante Steigung, Steigungshöhe 0.8 mm, 2.71 Umdrehungen – leider können wir aus irgendeinem Grund keine Rotation in Grad angeben –, Ausgangswinkel 180 Grad und Gegen den Uhrzeigersinn.

Wenn Sie an dieser Stelle darauf verzichten, die eben erzeugte Helix zu verdrehen, haben Sie es im Folgenden leichter, die beschrieben Schritte nachzuvollziehen.

Um überhaupt irgendetwas an solch eine „Makro-Kurve“ ansetzen zu können, müssen wir es zunächst in eine 3D-Skizze übernehmen:

Helix ist ein Makro mit 3D-Skizze.

  • Rufen Sie Einfügen, 3D-Skizze auf und übernehmen Sie die Helix.

Die Helix erscheint jetzt in dicken, schwarzen Linien, und da es sich um eine räumliche Skizze handelt, wird sie auch nicht projiziert.

  • Zeichnen Sie je eine Linie an die Enden und verknüpfen Sie sie tangential mit der Kurve.
  • Fügen Sie auf der – im vorigen Marginalbild linken – Tangente einen 93° Winkel an, und zwar in der Orientierung nach Abb. 2.45. Die Linie der Länge 4.20 soll dabei parallel zur Z-Achse liegen. Bemaßen Sie zunächst die Schenkel und verrunden Sie sie erst dann mit dem Radius 1 mm – andernfalls werden Sie die Maße nicht anbringen können.

Abb. 2.45: Eine Hälfte des Bügels

2.6.3 Zeichenhilfen in 3D

Sie bemerken: 3D-Skizzen sind heikel, was die räumliche Orientierung angeht. Denn hier zeichnen Sie im Raum, nicht auf einer stationären Skizzierebene.

  • Hier hilft Ihnen z.B. die Vierfachansicht aus den Standardansichten weiter. Betrachten Sie die Skizze von allen Seiten und in Perspektive, so unterlaufen Ihnen weniger Orientierungsfehler.
  • Das interaktive Drehen der Ansicht mit einem 6-Achsen-Manipulator hilft der räumlichen Vorstellung enorm auf die Sprünge.
  • Eine wertvolle Hilfe ist auch die Möglichkeit, die intrinsische Zeichenebene während des Skizzierens umzuschalten.

Denn natürlich zeichnen Sie auch im Räumlichen immer auf einer Ebene – Sie sehen sie nur nicht. Außerdem kann sie je nach Ansicht selbsttätig umschalten. Um sie unter Kontrolle zu bekommen, schalten Sie sie manuell mit Tab um. In Abb. 2.46 sehen Sie dreimal die gleiche Situation, wobei die Zeichenebene des aktuellen – blauen – Linienelements umgeschaltet wurde. Nehmen Sie das stationäre Dreibein links unten zu Hilfe.

  • In der linken Abbildung zeichnen Sie auf XY, wie der Cursor andeutet, also auf einer Ebene, die von der (roten) X- und der (grünen) Y-Achse aufgespannt wird.
  • In der mittleren Abbildung wurde mit Tab auf XZ umgeschaltet, also Rot und Blau.
  • Die rechte Abbildung zeigt die Variante YZ, also Grün und Blau.

Abb. 2.46: Umschalten der Zeichenebene mit Tab

Eines ist klar: Sie werden ein ganzes Weilchen experimentieren müssen, bis Sie mit den 3D-Zeichenhilfen zurechtkommen.

Die rechte Seite unserer Feder sieht nicht viel anders aus als die linke, doch liegt sie wenigstens auf einer der Hauptebenen, sodass das oben Gesagte zur Anwendung kommt:

  • Verlängern Sie die Tangente auf 6 mm, fügen Sie in YZ (Cursor!) zwei weitere Linien jeweils rechtwinklig an. Bemaßen Sie sie nach Abb. 2.47. Die Ansicht wurde um 90° um die Bildschirmachse gedreht.

Abb. 2.47: Die rechte Seite besteht aus drei lotrechten Linien

Doch komisch – obwohl eigentlich die Skizze voll definiert sein müsste, ist sie immer noch blau! Grund hierfür ist die Dreidimensionalität: Normalerweise arbeiten Sie mit einer Skizzierebene, doch hier haben Sie frei im Raum gezeichnet. Die Elemente haben also auch doppelt so viele Freiheitsgrade! Sorgen wir für etwas Klarheit:

  • Blenden Sie die Ebene rechts ein. Verknüpfen Sie sie nacheinander mit den beiden Radien parallel. Das müsste genügen, die Skizze schwarz zu kriegen. Bestätigen Sie und nennen Sie die 3D-Skizze Sk Bahn.

Fehlt noch die Querschnittskizze für die Austragung. Denn diesmal brauchen wir sie, andernfalls wird das Feature von der Funktion Spiegeln nicht als Volumenkörper anerkannt:

  • Erstellen Sie die Ebene E Querschnitt auf dem linken Endpunkt von Sk Bahn (Abb. 2.48). Setzen Sie als zweite Referenz die Ebene vorne. Zeichnen Sie eine Skizze auf diese Ebene, einen Kreis, den Sie mit einem Durchmesser von 0.7 mm bemaßen.

Abb. 2.48: Ebene und Querschnittskizze

  • Erstellen Sie die Austragung A Feder, geben Sie Sk Bahn als Bahn an, Sk Querschnitt als Profil.
  • Spiegeln Sie die Austragung an E Querschnitt. Lassen Sie die Volumenkörper verschmelzen und die Oberflächen zusammenfügen. Nennen Sie die Spiegelung Sp Feder.

Damit ist die Schenkelfeder fertig (Abb. 2.49).

Abb. 2.49: Die fertige Schenkelfeder – ein komplexes räumliches Gebilde, das mit erstaunlich wenigen Features auskommt

2.6.4 Die Magazinfeder

Sie haben es möglicherweise schon bei der Schenkelfeder gemerkt: Features aus 3D-Skizzen sind ungemein ressourcenhungrig!

Federn sind außerdem Zukaufteile, die wir nicht modellieren und herstellen müssen, und den Federvorgang selbst könnten wir ohnehin nur in CAE darstellen. Aus diesen Gründen werden wir es uns beim allerletzten Teil dieses Kurses, der Magazinfeder, unverschämt einfach machen.

Ein Euphemismus für lahm.

  • Erstellen Sie das Teil Ar Spanner Feder.
  • Skizzieren Sie die Bahn nach Abb. 2.50 auf der Ebene vorne.

Abb. 2.50: Die Bahn der Zugfeder

Die Feder wird demnach umgelenkt. Hierzu dient das Bauteil AR SPANNER FEDER ANKER aus dem ersten Lehrbrief, die beiden Haken an den Blechteilen dagegen zum Einhaken.

  • Erstellen Sie die Skizze Sk Profil, deren Kreis auf dem Ursprung und der Ebene rechts liegt.
  • Mit Aufsatz/Basis ausgetragen stellen Sie den Platzhalter für die Feder her. Um ihn stilecht als Röhre zu formen, bestimmen Sie das Feature außerdem als Dünnes Feature und geben eine Wandstärke von 0.4 mm nach innen an (Abb. 2.51). Dazu müssen Sie die Richtung umkehren. Bestätigen Sie und nennen Sie das Feature A Feder.

Abb. 2.51: Eine Austragung lässt sich auch mit automatischer Wandung ausführen

Jetzt fehlen nur noch zwei behelfsmäßige Ösen, in die die Haken eingehängt werden:

  • Erstellen Sie eine Referenzebene parallel zur Ebene vorne und tangential auf der Außenfläche des Zylinders. Damit das Bauteil nachher auch passt, müssen wir die Ösen nach unten bugsieren, daher aktivieren Sie Offset umkehren. Nennen Sie die Ebene E Ösen.
  • Legen Sie auf der Ebene die Skizze Sk Ösen an. Zeichnen Sie an beide Enden der gebogenen Röhre je zwei konzentrische Kreise nach Abb. 2.52.

Abb. 2.52: Kurzfassung: Eine Skizze, zwei Ringe. Die Abbildung besteht aus zwei Ansichten

Die Ringe sind identisch, wobei der rechte Ring einfach die Maße des linken übernimmt. Doch der linke Ring ist horizontal auf den Ursprung ausgerichtet, was mit dem rechten nicht möglich ist.

  • Aus diesem Grund übernehmen Sie einfach die Kante des rechten Außenzylinders zur Konstruktion (Pfeil) und richten die Kreiszentren horizontal auf deren Mittelpunkt aus.
  • Erheben Sie die beiden Ringkonturen blind um 0.4 mm, lassen Sie das Feature verschmelzen, und nennen Sie es A Ösen.

Die fertige „Feder“ sehen Sie in Abb. 2.53.

Abb. 2.53: Und fertig ist der Zugfeder-Platzhalter!

2.7 Die Baugruppe Magazin

Bauen wir nun auch diese Teile zusammen, dann brauchen wir bei der Endmontage nur noch mit einigen wenigen Unterbaugruppen zu hantieren:

  • Erstellen Sie die Baugruppe Magazin.
  • Fügen Sie die Komponenten AR B OBERTEIL – das Basisteil – und MAG B TROG ein, also die beiden Hälften des Magazins.
  • Verknüpfen Sie die Teile über ihre Böden deckungsgleich. Verbinden Sie sie seitwärts durch eine Breitenbeziehung, wobei Sie die Innen- und Außenwände jeweils als Breiten- und Tabulatorauswahl angeben (Abb. 2.54).

Abb. 2.54: Ober- und Unterteil des Magazins werden verknüpft

Somit bleibt dem Innenteil nur noch die Längsbewegung – genau wie in Wirklichkeit. Diese werden wir erst dann einschränken können, wenn die anderen Bauteile vorhanden sind:

  • Fügen Sie AR B SPANNER ein. Verknüpfen Sie ihn deckungsgleich mit dem Boden des Troges und über eine Breitenbeziehung mit dessen Wänden.

Die folgende Verknüpfung ist kinematisch nicht korrekt, denn der Spanner soll ja verschiebbar sein und mittels Federkraft das Klammerpäckchen nach vorn drücken. Doch leider stößt SolidWorks bei dieser Baugruppe an seine Grenzen – in Solid-Works 2016 SP4 ist es noch nicht möglich, Breitenbeziehungen über mehrere Bauteile hinweg miteinander zu kombinieren, wie es hier nötig wäre. Hierzu später mehr.

  • Verknüpfen Sie eine der vorderen Stirnflächen des Spanners mit dem korrelierenden Absatz des Oberteils. Damit ist der Spanner fixiert.
  • Fügen Sie MAG B STOPPER auf dem Ende des Troges ein (Abb. 2.55). Verknüpfen Sie ihn deckungsgleich mit dem Trog. Richten Sie ihn dann nur für zur Positionierung parallel zu einer der Wände aus. Schließlich verknüpfen Sie die Bohrungen konzentrisch und sperren die Rotation.

Abb. 2.55: Der Stopper wird eingebaut

  • Fügen Sie AR SPANNER FEDER ANKER ein. Verknüpfen Sie ihn konzentrisch und deckungsgleich mit der einzelnen Bohrung oben links im Oberteil.
  • Die Schnittansicht offenbart: Die Bohrung des Oberteils ist zu groß. Verkleinern Sie Bo Ø2.5 Poller auf 2.0 mm Durchmesser und benennen Sie das Feature entsprechend um in Bo Ø2.0 Poller. Speichern Sie die Baugruppe, sodass sich die Änderung aufs Bauteil auswirkt.
  • Fügen Sie AR ACHSE ein und verknüpfen Sie diese deckungsgleich und konzentrisch mit dem Langloch des Oberteils (s. a. folgendes Marginalbild).
  • Durch eine weitere konzentrische Beziehung bringen Sie die Aussparung des Unterteils mit dem oberen Rand des Langlochs zur Deckung.
  • Benennen Sie diese Beziehung in K Arbeitsstellung um, damit Sie sie später wiederfinden. Dies funktioniert genau wie bei allen anderen Features.

Hierdurch ist auch das Unterteil fixiert, was ebenfalls nicht im Sinne des Erfinders ist. Doch leider lässt sich ein derartiger Mechanismus mit Federn und vier kinematisch voneinander abhängigen Teilen beim derzeitigen Reifegrad der Breitenbeziehung nicht realisieren.

Da die Baugruppe aber hauptsächlich der optischen Plausibilitätskontrolle dient, können wir Abstriche machen – mit anderen Worten: Es reicht, wenn es funktionieren könnte. Der Rest ist für die Spezialisten in der CAE-Abteilung. Die können ruhig auch mal was tun.

Nächster Kandidat wäre eigentlich die lange Achse, die das Magazin mit der Bodengruppe verbindet. Doch da ihre Positionierung nur in der Gesamtbaugruppe geschehen kann, muss sie beweglich bleiben! Also realisieren wir konzentrische Verknüpfungen über die Bohrung dieser Achse, auch wenn es komisch aussieht.

  • Fügen Sie AR AUSLÖSER FEDER hinzu. Um sie konzentrisch mit der Bohrung der langen Achse verknüpfen zu können, nutzen Sie einfach deren Kreisskizze Sk Helix, die Sie dazu kurz einblenden müssen. Der Rest ist Gefühlssache, da es leider keine Verknüpfung für die Federschenkel gibt. Ordnen Sie sie etwa so an wie in Abb. 2.56.

Abb. 2.56: Die Schenkelfeder verwandelt die kurze Achse in eine Raste

Auch die Überschneidung mit dem Trog ist nur dem unbeweglichen Modell gezollt: Im realen Mechanismus werden die beiden Schenkel vom Trog nach hinten gedrückt. Der Widerstand steigt also an, kurz bevor die Raste einschnappt, die Raste wird mit Kraft gespannt – ein durchaus wünschenswertes Verhalten.

  • In die freie Lücke zwischen den Federspiralen fügen Sie nun noch AR AUSLÖSER ein. Dessen flache Seite soll nach vorne weisen.
  • Verknüpfen Sie ihn konzentrisch mit der Bohrung der langen Achse, tangential mit Ar Achse (Abb. 2.57, hervorgehoben) und beschränken Sie seine seitliche Beweglichkeit mit einer Breitenverknüpfung und den beiden angrenzenden Schenkeln des Oberteils.

Abb. 2.57: Der Auslösehebel wird dreifach verknüpft. Hier die tangentiale Verknüpfung mit Ar Achse

Nun folgen noch die Bolzen:

  • Blenden Sie den Trog aus. Fügen Sie dann AR VERBINDER ein und verknüpfen Sie seinen Kegel mit dem des Oberteils. Das reicht schon.
  • Fügen Sie dann AR RÜCK FEDER ein und verknüpfen Sie sie mit dem gleichen Trick wie eben mit dem Bolzen. Lassen Sie den Kreis noch eingeblendet.
  • Fügen Sie in die Nut des Bolzens eine Sicherungsscheibe aus der Toolbox ein, und zwar DIN, Sicherungsringe, Für Wellen, DIN 6799. Wenn Sie sie korrekt ablegen, wird sie automatisch auf den Nutdurchmesser 3.2 eingestellt und konzentrisch verknüpft.
  • Verknüpfen Sie die Kreisskizze der Feder nun auch deckungsgleich mit der Scheibe (Abb. 2.58).
  • Fügen Sie MAG STOPPER BOLZEN ein und verknüpfen Sie diesen über seinen Kegel mit der hinteren Kegelsenkung des Troges. Hierzu blenden Sie das Oberteil am besten aus oder setzen eine Schnittansicht. Auch hier genügt diese eine Verknüpfung.

Abb. 2.58: Der Federmechanismus. Die Feder wird von innen gegen die Bodengruppe drücken, um das Magazin unten zu halten

Allerdings ist der Anblick nicht erfreulich, denn der Kegel ist offenbar um ein Viertelmillimeter zu hoch, wie die Messung zeigt. Er würde mit dem Oberteil kollidieren. Kürzen wir ihn also, bis er bündig mit dem Blech abschließt:

  • Öffnen Sie Mag Stopper Bolzen als Bauteil, dort dann dessen Skizze Sk Bolzen.

Wenn Sie nun die Höhe des Kegels auf 1.25 mm verkürzen, wächst auch der Bolzenquerschnitt an – eine Folge der Skizzenkonstruktion über die Gesamthöhe. Ändern wir also die Skizze, so dass sie wieder Sinn ergibt:

  • Ersetzen Sie den Kegeldurchmesser 6 durch den Bolzendurchmesser 3 mm, wiederum als doppelten Abstand. Ersetzen Sie die Gesamthöhe 3 durch die Schafthöhe 1.4 mm. Ändern Sie dann die Kegelhöhe 1.50 auf 1.25 mm (Abb. 2.59). Speichern und schließen Sie das Bauteil.

Abb. 2.59: Die korrigierte Skizze des Bolzens

  • Bejahen Sie die Abfrage nach Aktualisierung. Hierauf sollte sich das korrekte Bild einer bündig abschließenden Niete ergeben.

Die lange Seite lassen wir unberücksichtigt, da sie uns geometrisch nicht in die Quere kommt. Natürlich wird sie in Wirklichkeit noch gestaucht, um eine feste Verbindung zwischen Trog und Stopper herzustellen.

Stecken Sie jetzt den Handgriff auf den Trog:

  • Fügen Sie MAG GRIFF ein und verknüpfen Sie ihn über seinen Steg deckungsgleich mit der Front von Mag B Trog (vgl. a. Abb. 2.60). Der vorstehende, T-förmige Absatz soll dagegen in die Nut des Blechteils eingreifen. Verknüpfen Sie zwei der langen Seiten miteinander.

Der quadratische Knopf am unteren Ende ist allerdings zu klein geraten. Dies lösen Sie indirekt, sozusagen über Bande:

  • Verbreitern Sie die Lücke in der Skizze Sk Steg von 2 auf 3 mm (Abb. 2.60, Pfeil).

Abb. 2.60: Anpassen des Griffs

Damit sollte der Griff fixiert sein. Allerdings nicht, bevor die Rasten auf der Oberseite passen:

  • Verkürzen Sie das Maß 6 in Sk Griff auf 4.55 mm. Die Höhe der Rasten stimmt bereits (Abb. 2.61).

Abb. 2.61: Anpassen der Rastenweite auf das Blechteil

Fehlt nur noch die lange Spannfeder:

  • Fügen Sie AR SPANNER FEDER ein. Verknüpfen Sie einen der beiden Ringe deckungsgleich mit der Oberseite des Oberteils und tangential mit dem Schaft von Ar Spanner Feder Anker.

Leider passen die Ringe nicht wirklich auf die beiden Haken in Spanner und Oberteil. Aber dieses Bauteil ist ja auch nur ein stand-in. Improvisieren wir also:

  • Verknüpfen Sie die Innenfläche des Ringes am langen Ende tangential mit der rechten Seitenfläche des Hakens. Drehen Sie die Ausrichtung um, falls nötig.

Es sieht zwar etwas schief aus, aber wir wollen ja auch nur sehen, ob das Bauteil die richtigen Maße besitzt oder mit anderen Teilen kollidiert.

2.8 Alternierende Verknüpfungen

Wenn Sie die Überschneidungen in Kauf nehmen, die ja ohnehin nur durch die Starrheit unserer „Feder“ entstehen, dann setzen Sie eine Breitenbeziehung, um den Auszug des Magazins zu simulieren:

  • Unterdrücken Sie die die konzentrische Beziehung K Arbeitsstellung.

Jetzt können Sie den Trog wieder bewegen. Dies schränken wir nun realistisch ein:

  • Definieren Sie eine Breitenbeziehung zwischen der frontalen Innenfläche des Troges und der Prellfläche des Stoppers als Breitenauswahl einerseits (Abb. 2.62, obere Pfeile) und den beiden Stirnflächen des Spanners als Tabulatoren andererseits (untere Pfeile).

Abb. 2.62: Die vier Grenzflächen der Breitenbeziehung für den Trog

Jetzt können Sie nachprüfen, wie weit sich der „Schubkasten“ herausziehen lässt. Idealerweise müsste der Spanner durch eine weitere Breitenbeziehung verschiebbar sein, doch wie gesagt: Zur Zeit lässt SolidWorks das nicht zu (Abb. 2.63). Wenigstens haben Sie jetzt das Original auf Ihrem Schreibtisch stehen, um den Vorgang zu studieren.

Schön ist auch, dass diese neue Verknüpfung nicht mit K Arbeitsstellung in Widerstreit gerät – die können Sie ruhig wieder aktivieren. Allerdings geht dadurch natürlich die Beweglichkeit verloren.

  • Wenn Sie in dieser Stellung vorne einen Spalt von dx = 0.85 mm zwischen dem Oberteil und dem Trog messen, haben Sie gewonnen.

Das fertige Magazin bestaunen Sie in Abb. 2.63.

Abb. 2.63: Die fertige Magazin-Gruppe, Trog halb ausgezogen

Kontrollfragen

Warum ist es sinnvoll, im Blechmodus zu konstruieren?

Welches war das Problem mit den mehrfachen Breitenbeziehungen im Magazin?