Lektion Fortschritt:

Lösungshinweise zu Situationsaufgabe 6

Zuerst sollten Sie prüfen, wie die Prüfungsergebnisse der gestreckten Abschlussprüfung I im Rahmen der Gesamtprüfung einzuordnen sind.

Die nicht zufriedenstellenden Prüfungsergebnisse können mehrere Ursachen haben: wenig handlungsorientierte Ausbildung im Unternehmen, persönliche Probleme der Auszubildenden, mangelhafter Berufsschulunterricht.

Dann müssen Sie feststellen, ob es bei den einzelnen Auszubildenden individuelle Ursachen für das schlechte Abschneiden in diesem Teil der Prüfung gibt. Dabei wird als Erstes ermittelt, ob es Differenzen zwischen den Leistungen in der Berufsschule, den betrieblichen Leistungsnachweisen und den Prüfungsergebnissen gibt.

Es wird zunächst ein Gespräch mit den Auszubildenden geführt, um mögliche Ursachen für die Probleme gemeinsam zu ermitteln. Mögliche Lösungen werden anschließend gemeinsam mit dem Ausbilder erarbeitet:

1. Ursache Prüfungsangst bzw. großer Stress:

  • Hilfe von externer Stelle
  • autogenes Training
  • psychologische Betreuung /sozialpädagogische Betreuung
  • Trainieren der Prüfungssituation im Betrieb

2. Ursache schlechte inhaltliche Vorbereitung:

  • Arbeitstechniken
  • mehr Wiederholungen

Da der Betrieb erst seit zwei Jahren ausbildet, besteht die Möglichkeit, dass die Ausbilder/-innen und ausbildenden Fachkräfte zu wenig Erfahrung im Formulieren handlungsorientierter Arbeitsaufträge haben. Zu prüfen ist auch, ob die Ausbilder/-innen und Fachkräfte die Auszubildenden angemessen bei der Bearbeitung der Aufträge unterstützen und anschließend Rückmeldung geben. Geprüft werden muss auch, ob in der automatisierten Produktion überall eine handlungsorientierte Ausbildung möglich ist.

Zur Vorbereitung der Gespräche mit den Auszubildenden, den Ausbildern/-innen und den ausbildenden Fachkräften wird der Leistungsstand der betroffenen Auszubildenden anhand der Berufsschulzeugnisse und der betrieblichen Lernerfolgskontrollen festgestellt.

  • Gespräch mit den Auszubildenden, wie sie ihre Ausbildung wahrnehmen; Gesprächsleitfaden: Wo haben sie die Möglichkeit, Arbeit selbstständig zu planen usw.?
  • Gespräch mit Ausbilder/-innen und ausbildenden Fachkräften über deren Einschätzung
  • gemeinsames Analysieren, inwieweit die Ausbildung insbesondere in der Produktion handlungsorientiert durchgeführt werden kann
  • Workshops mit Ausbilder/-innen und ausbildenden Fachkräften zum Thema „handlungsorientierte Arbeitsaufträge formulieren und Lernorte identifizieren”
  • regelmäßige Treffen der Ausbilder/-innen und ausbildenden Fachkräften, z. B. einmal monatlich
  • neben der Produktion weiteren Lernort installieren, wo handlungsorientierte Aufgaben bearbeitet werden
  • Hinführen zur Bearbeitung dieser Aufgaben ab Beginn der Ausbildung
  • Fachgespräche zur Bearbeitung von Lernaufträgen sicherstellen
  • Rückmeldebögen für Ausbilder/-innen und ausbildende Fachkräften entwickeln bzw. gemeinsam entwickeln
  • für direkte Prüfungsvorbereitung Arbeitsaufträge entsprechend der Prüfung entwickeln